Wird mit KI jetzt jeder zum Experten?

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Einführung

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei einer weiteren Episode von Digital for Productivity. Wundern Sie sich nicht über die Hintergrundgeräusche. Ich bin on the road.

In dieser Episode wieder ein spannendes Interview mit Martin Sänger, dieses Mal. Martin Sänger ist Experte für Verkaufen für Nichtverkäufer und beschäftigt sich auch immer mit der Frage: Was macht denn wirklich die Experten aus? Natürlich auch Expertinnen. Und wir diskutieren in dieser Episode, ob mit KI jetzt jeder auf einmal zum Experten wird und wie da wer welche Chancen hat. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und gute Inspiration bei uns im Gespräch.

Martin Sänger

Dank künstlicher Intelligenz ist es heutzutage sehr einfach, nach außen den Eindruck eines Experten zu erwecken. Woran man einen wahren Experten aber erkennt und wie man die KI auch nutzen kann, darüber spreche ich mit Thorsten Jekel. Willkommen zum Business Radio, der Mehrwert-Podcast für den wilden Ritt durch den Unternehmeralltag. Von und mit Martin Sänger. Ja, und hier ist er, der einzigartige, der großartige, der wahnsinnig coole Thorsten Jekel. Hallo Thorsten.

Thorsten Jekel

Hallo lieber Martin. Und hier spricht der digitale Zwilling von Thorsten Jekel. Nein, hier spricht der echte Thorsten Jekel. Natürlich mal mehr, mal weniger großartig, wie alle Menschen nun mal so sind.

Martin Sänger

Also das großartig unterschreibe ich aber nicht nur, weil wir schon lange befreundet gefeindet sind, sondern weil wir auch schon viele spannende Sachen gemacht haben. Ich denke an so manche nächtlichen Projekte während der Pandemie. Und jetzt ein aktuelles Thema, wo wir beide oder wo ich die ich gerne einfach wieder mit ins Boot holen würde. Ich habe ja gerade mein neues Buch rausgebracht und da habe ich eine Banderole draufgeschrieben mit dem Text „Garantiert KI-frei geschrieben. Warum habe ich das gemacht? Weil ich durchaus das Risiko sehe, dass durch die künstliche Intelligenz jetzt wieder lauter so Pop-up-Experten zu allem Möglichen kommen, weil du musst ja eigentlich nur noch irgendein KI-Tool füttern können, dich nach außen als Experte darzustellen. Thorsten, wie siehst du das Thema? Siehst du da auch eine Gefahr oder sagst du: Ach, das wird sich alles zurecht rütteln?

Thorsten Jekel

Also ich sehe das ähnlich wie du, sogar einen Teil noch kritischer, weil ich so wie du auch ein Freund von Relevanz statt Irlefanz bin. Und ich bin da immer gerne bei unserem gemeinsamen Freund Michael Roussier, der immer sagt: Okay, wenn dein Gesprächspartner, den die Lottozahlen ausgefüllt hat, den Zettel in der Hand hat und du hast die richtigen Zahlen, idealerweise vor der Erziehung, dann ist die Performance egal, sondern dann ist es eine hochrelevante Information. Und dieses Thema Experte hat ja was damit zu tun, dass ich für die Zielgruppe hochrelevante Informationen habe. Und ich habe einfach ein grundsätzliches Problem damit, wenn jemand sagt: Okay, mir fällt zu einem Thema nichts ein, da Dazu befrage ich jetzt mal ChatGPT. Das ist für mich irgendwie ein inhärenter Widerspruch zum Thema Expertentum, weil in meinem Verständnis ist ein Experte jemand, der, wenn ich ihn zu einem Thema frage und einen ganzen Tag vielleicht ich ihn befrage, er circa 0,2% seines Wissens und seiner Erfahrung raushaut. Und das Gefährliche daran ist, dass einfach durch diese selbsternannten Experten vielleicht der eine oder die andere dann zu Handlungen aufgefordert werden, die nicht unbedingt zu deren Nutzen sind. Also deswegen hat das durchaus auch was Gefährliches neben dem Thema, dass sich natürlich echte Experten wie du und ich manchmal auch darüber ärgern, wenn man dann eben Luftpumpen haben, die dann eben im Markt so tun, als wären wir die Anfänger, so nach dem Motto.

Thorsten Jekel

Das ärgert natürlich uns, die ein Ego haben, natürlich auch. Da bin ich auch nicht frei davon, aber es ist auch eben bis hin zu gefährlich in diesem Bereich.

Martin Sänger

Ja, genau. Wir beide sind ja auch immer ganz gut vernetzt und wir alle kennen gegenseitig so die Frage: Sag mal, kennst du den und den zu dem und dem Thema? Hast du schon mal was von dem gehört? Wenn jetzt jemand nicht so wirklich vernetzt ist in den verschiedensten Bereichen, gibt es aus deiner Sicht – du beschäftigst dich ja sehr intensiv mit KI-Tools –, gibt es irgendwas, speziell bei Texten, wo du sagst, da kann man heute schon drauf achten, wo vielleicht so ein kleines Warnlämpchen angehen könnte, dass es eher KI generiert ist? Es hat bei LinkedIn einer bei mir jetzt kommentiert und hat gesagt: Ich habe eine Antenne dafür. Ich merke, wenn ein Text KI generiert generiert ist. Ich gebe zu, ich merke es noch nicht. Hast du da irgendwelche Ansatzpunkte?

Thorsten Jekel

Also es gibt dafür natürlich auch forensische Tools, die werden in der Revision beispielsweise auch genutzt, dass man dort den Dingen hat. Ein Tool, was ich auch schon seit Jahren auch unabhängig von KI nutze, was mittlerweile eine größere Bekanntheit erlangt hat, ist das Thema Korrektiv. Korrektiv ist ja jetzt gerade bekannt geworden durch die Berichterstattung zu diesem eben RFD-und erweiterten Meeting. Korrektiv kann man heute wunderbar dazu nutzen, Meldungen, die man bekommt, einfach mal schnell reinzuhauen und zu sagen: Stimmt das? Denn natürlich ist die eine Frage: Ist die Formulierung jetzt eine KI oder eine menschlichere? Was ich fast noch wichtiger finde, ist zu sagen: Ist die Information richtig? Weil lieber habe ich eine richtige Information, die aber per KI noch mal vielleicht nicht perfekt formuliert wurde, als was ich noch viel gefährlicher finde, eben Informationen und in beide Richtungen. Also beispielsweise gab es jetzt vor kurzem auch ein Foto von Hamburg, vom Rathausmarkt, wo eben sehr viele Menschen, Massen zu sehen waren eben als Demonstrierende. Und da hat die FDA beispielsweise behauptet, das wäre gefaked. Und da habe ich bei Korrektiv nachgeguckt und bei Korrektiv stand dann eben drin: Nein, ist ein offizielles Foto der DPA. Das stimmt.

Thorsten Jekel

Also in beide Richtungen. Und leider wird dieses Thema „Fake News durch KI exponiert. Also es wird leider eher schlechter als besser, weil auch viele Menschen einfach unreflektiert einfach das, was sie irgendwo sehen, weiter präsentieren. Und ich muss selbst sagen, auch mir ist es schon passiert. Zum Glück hat mich Emmanuel Koch darauf aufmerksam gemacht. Ich habe vor kurzem im Rahmen eines Vortrages eine Grafik zitiert, die du vielleicht auch schon gesehen hast, und zwar diese Kreisdarstellung ChatGPT 3 zu ChatGPT 4. Das ist so ein ganz kleiner Punkt und das ist so ein riesen Kreis mit der Aussage „JetGPT4 ist 571-mal schlauer als ChatGPT 3. Diese Grafik Ist falsch. Oh. Das ist fucking fake news. Weil es einfach falsch verstanden wurde aus einem Interview heraus und jemand zu sehr verkürzt hat, dann wurde es weitergeteilt und auch Ich habe es sogar in einem Vortrag geteilt, habe es dann aber auch hinterher korrigiert, nachdem ich sehr dankbar war, dass Emmanuer Koch mich darauf hingewiesen hat, zu sagen: Das ist ein Missverständnis von jemandem, da hat jemand verkürzt. Und das ist auch wichtig, auch wenn man KI-Tools nutzt. Ganz pragmatischer Tipp: Man sollte nie die erste Version nehmen, die ist meistens nicht gut, sondern sollte immer noch mal sie überarbeiten.

Thorsten Jekel

Und ergänzend ist beispielsweise Google Bard ein hervorragendes Tool, auch noch mal zu fragen: Ist das denn richtig, was mir beispielsweise ChatGPT herausgehauen hat? Weil gerade wenn man eben ChatGPT in der kostenfreien Version nutzt, ist es so, dass das noch ein bisschen arg haluzioniert manchmal. Und dann ist immer eine gute Strategie, das sofort noch mal in Google Bad reinzuhauen und zu sagen: Stimmt das oder stimmt das nicht? Also auch immer eine gute Variante, durchaus KI-Tools noch mal zu nutzen, auch den Wahrheitsgehalt noch mal zu überprüfen.

Martin Sänger

Absolut. Also spannend finde ich jetzt, dass du von beiden Seiten her kommst. Auf der einen Seite, ich glaube, bloß nicht alles, was im Internet steht. Das hat schon Leonardo da Vinci gesagt, sagt das Internet. Und zum anderen haben wir aber natürlich auch in der Nutzung von KI-Tools eine entsprechende, ich nenne es jetzt mal Sorgfaltspflicht, die wir da einfach ausführen müssen. Und es ist aber tatsächlich, glaube ich, ein hohes Risiko, weil wenn ich schaue, gerade in den sozialen Medien, die Leute sind wirklich nur im Sekundenbruchteil am Scrollen und es zeigen auch schon genügend Reaktionen. Wenn ich da reinschreibe, eine Studie hat ergeben und dann schreibe ich irgendwas, was ich mir ausgedacht habe, dann ist der Glaubwürdigkeitsfaktor so hoch, dass Leute das einfach weiter teilen, ohne es zu hinterfragen und ohne da kritisch zu werden. Und ich glaube deswegen, wenn man das Expertentum nach außen darstellen will und man kann sich ja durch KI helfen lassen, ich will das ja überhaupt nicht verteufeln. Ich habe gestern sogar auf LinkedIn einen Post gemacht, da habe ich dann ChatGPT dazu gefragt und habe dann gemerkt, Chat hat sogar ein bisschen Humor, weil ich habe gefragt: Liebes ChatGPT, wie würdest du argumentieren, dass das Buch garantiert ohne KI geschrieben wurde.

Martin Sänger

Und der letzte Satz war so sinngemäß: Ich würde sagen, dass es sich deutlich von den vielen KI generierten Büchern abhebt. Das war von ChatGPT.

Thorsten Jekel

Sehr gut. Und wenn du jetzt beispielsweise bei diesem Beispiel: Wie kann man so was noch optimieren, das Ergebnis? Also Punkt Nummer eins: Immer die bezahlte Version nutzen statt die gratis Variante. Hinweis: Viele wissen das nicht. Alle Hörerinnen und Hörer, die Microsoft 365 haben, die können auf ihrem Rechner den Microsoft Edge-Browser nutzen, der mittlerweile auch brauchbar ist – früher war der Schrott, aber mittlerweile ist der brauchbar. Und wenn man sich dort mit dem Microsoft 365 Account anmeldet, hat man in seiner Lizenz bereits bezahlt, ChatGPT 4, also die bezahlte Variante, die normalerweise 18 Dollar im Monat kostet. Das heißt, und ergänzend werden die Informationen nicht zurückgeführt in Richtung OpenAI. Also das heißt, Man kann dort auch leichter mal Firmeninternas reingeben. Also die bezahlte Version nutzen ist Tipp Nummer eins. Tipp Nummer zwei ist eben, ihm eine Rolle zu geben und zu sagen: Wer bist du? So, und wenn ich jetzt sage, habe ich schon mal probiert, kommen super Ergebnisse raus, sage ihm beispielsweise mal: Du bist Dieter Nuhr, und schreibe das bitte in dem Stil von „Dieter Nuhr. Da „Dieter Nuhr bekannt ist, kriegt man dort dann wirklich auch eben auch andere Ergebnisse raus, als wenn ich jetzt sagen würde: Nimm eben Markus Krebs beispielsweise.

Thorsten Jekel

Da kriegst du dann eben eher gute Witze raus in dem Bereich. Also das heißt, man kann ihm eine Rolle vorgeben. Das ist auch wichtig. Kontext ist wichtig und wir haben immer Dinge im Kopf, die wir aber so voraussetzen. Und ich gebe dir mal ein Beispiel aus der menschlichen Kommunikation, wo es ja auch manchmal schiefläuft. Ich habe mich mit unserem gemeinsamen Freund René Tchaka vor kurzem persönlich getroffen und wir hatten einen gemeinsamen Termin bei einem Kunden von uns und ich fragte ihn morgens: Na, wie war dein Tag bisher? Und er sagt: Da war super. Ich war heute früh schon im Studio. Guten Tag, guten Start im Tag gehabt. Worauf ich ihn gefragt habe: Cool, was hast du denn für Videos aufgenommen? Dann sagt er: Wieso? „videos aufgenommen? Ich war im Fitnessstudio. So, das heißt, der eine spricht über ein Video Studio, der andere spricht über ein Fitnessstudio. So, wenn ich jetzt sage: Schreib einen Artikel über meinen Termin im Studio heute früh, dann weißt du nicht eben als „KI? Ja, was meint er jetzt? Und dann muss die KI eben die höchste Wahrscheinlichkeit eben nehmen von den Ergebnissen, mit denen die KI gefüttert wurde. Und das ist eben auch ein weiterer Aspekt: Die wenigsten Menschen beschäftigen sich mit der Frage, Welche Daten sind denn Grundlage für dieses System?

Thorsten Jekel

Und ich weiß nicht, hast du zufälligerweise die Folge mit der Hansbremse gesehen, mit Hubertus Heil bei Markus Lanz?

Martin Sänger

Nein, höre ich nicht.

Thorsten Jekel

Waren die super? Also das ist, obwohl der Hubertus Heil nicht immer 100% mein Freund ist, ist er in dem Bereich wirklich genial gewesen. Er hat gesagt, im Arbeitsministerium haben Sie mal mit KI experimentiert. Die haben da richtige Arbeitsgruppen, also die beschäftigen sich da intensiv damit. Und die haben gesagt, die haben mal experimentiert mit einer KI für die optimale Besetzung von Staatssekretärinnen im Arbeitsministerium. Und dann haben sie reingefüttert eben alle Staatssekretäre, die einen tollen Job gemacht und dort alle Informationen, die zu denen da waren. Jetzt hatten die das Problem, das war die Hansbremse. Und weshalb war es die Hansbremse? Weil über 90% aller Staatssekretäre männlich waren und Hans hießen mit Vorname. Das heißt, die KI hat natürlich auf Basis der gelernten Daten jede Bewerbung, die eben männlich und Hans mit Vornamen hat, hat schon gewonnen gehabt. Die konnten schreiben, was sie wollten, weil einfach die statistische Wahrscheinlichkei und KI ist ja in großen Bereichen Das ist einfach nur „Statistics on Steroids, sage ich immer. Und da ist eben wichtig, du hast vielleicht mitgekriegt, Microsoft hat auch im Bereich Personaleinstellungen festgestellt, dass Frauen diskriminiert wurden, also dass deutlich weniger Bewerbungen von Frauen dann eben aus diesem automatischen Voselektionsprozess in die nächste Stufe gekommen sind, weil in der Vergangenheit bei Microsoft vor allen Dingen halt Männer gearbeitet haben.

Thorsten Jekel

Und deswegen ist einfach wichtig, du hast das Thema Studie, du hast Thema Statistik angesprochen. Die wichtigste Frage ist immer: Wie ist die Datenlage auf der Grundlage, dass entschieden wurde? Und da hat mir mein Promotionsstudium in UK extrem geholfen, wo ich mich wirklich mal zwei, drei Jahre intensiv damit beschäftigt habe: Wie funktioniert denn eigentlich wissenschaftliche Forschung? Da bremst sich sogar selbst manchmal unser gemeinsamer Freund Niels Brabant, wo der immer sagt: Science wins. Und ich sage mal, die Wissenschaft hat recht, wo ich sage: Jede gute Studie, jede gute wissenschaftliche Arbeit hat als letzten Punkt immer „Area of Future Research, wo es immer heißt, das sind die Limitations, das sind die Begrenzungen praktisch dieser Studie, weil wir einfach immer nur eine Stichprobe haben, weil wir einen bestimmten Bias drin haben und so weiter. Und deswegen ist dieses Thema auch bis hin zum Thema Wissenschaftsgläubigkeit etwas Gefährliches. Und die Welt ist nur leider oft so, dass es halt leichter ist, schwarz-weiß zu verarbeiten als grau. Und die Welt ist nicht schwarz-weiß, sie ist halt grau.

Martin Sänger

Ja, absolut. Wir sind jetzt ja tatsächlich über den Weg schon zu etwas gekommen, was wir beide schon mal angesprochen haben, nämlich den ethisch-moralischen Umgang mit KI. Und da sagst du ja zu Recht: Na ja, alles, was du mit KI machst, kennzeichnest du eben auch und schreibst hin, dass es KI generiert und und und. Egal, ob es jetzt ein Text oder Video oder sonst irgendwas ist. Und Das ist natürlich hier sehr, sehr ehrenvoll und sehr anständig. Jetzt sind aber nicht alle so. Du hast vorher schon mal gesagt, man wird zukünftig wahrscheinlich nicht drumherum kommen, immer wieder bei gewissen Dingen, die man liest oder sieht, selbst eine anständige Prüfung da zu machen. Das klingt natürlich nach unheimlich aufwendigen Zeiten, die da auf uns zukommen. Hast du für dich, weil du ja immer wirklich wenn du richtig tief im Thema bist, schon so eine Idee, was da zukünftig vielleicht passieren könnte? Also wird es Tools geben, die dann vielleicht sogar auch bei Facebook und Co integriert werden, die automatisch anzeigen? Achtung, das kommt von der KI oder In welche Richtung wird das gehen? Was meinst du?

Thorsten Jekel

Es gibt zwei Richtungen. Zum einen Punkt Nummer eins genau das, dass es eben nicht sichtbare digitale Wasserzeichen gibt. Und so wie du es in deiner vorletzten Episode sehr wunderbar gesagt hast, alles, was, was in irgendeiner Form knacken kannst, wirst du auch knacken können. Eine zweite interessante Strategie, die die Kamerahersteller aktuell verfolgen, ist genau das Gegenteil, dass sie sagen, es wird ein Wasserzeichen für echte Fotos geben. Das finde ich eine sehr intelligente Idee von Kameraherstellern, die sagen: Okay, wir kennzeichnen das echte Bild. Finde ich auch supersmart, nicht nur, weil es damit eine Motivation gibt, als Fotograf vielleicht sich mal auch ein neues Gehäuse zu holen und nicht nur eben ein neues Objektiv, also die Basiskamera noch mal neu zu holen, sondern ich glaube, das ist ein ganz guter Punkt, weil nicht nur bei Texten, es ist fast noch schlimmer beim Thema Bild, weil wir Bilder, gerade zu Zeiten von Social Media noch viel mehr als Kanal reinnehmen. Und es ist heute einfach mit einfachsten Boardmitteln extrem leicht, einfach sowohl statische Bilder, also Fotografien, als auch Videos wirklich so zu faken, dass es nicht mehr auseinanderhaltbar ist. Also so wie du ja auch in deiner vorletzten Episode auch beschrieben hast, zu sagen, ich habe ja manchmal auch Vorträge, die ich eröffne, wirklich mit meinem Digital Twin, nicht nur mit denen von den Kunden, sondern auch mit mir persönlich.

Thorsten Jekel

Und wenn mich jemand nicht kennt, dann wird er im ersten Moment den Unterschied auch nicht merken. Und wichtig ist damit eben, verantwortungsvoll umzugehen. Und das ist auch wichtig, wo ich immer sage, erst Hirn einschaltet, dann Technik. Und bei jeder Technik geht es immer den verantwortungsvollen Umgang damit. Also wenn ich gucke, das klassische Beispiel, was ich immer habe aus der Lebensrealität von Roland Bus, den wir beide ja kennen und schätzen als ehemaligen eben Kriminalkommissar, Haupt-oder Oberkommissar. Ich schmeiße immer durcheinander. Ich glaube, Hauptkommissar. Also jedenfalls das Größere. Also cooler Typ. Und der hat eine schwarze und eine dunkle Seite seines Lebens und eine helle Seite des Lebens. Also ab und zu habe ich den angerufen und gesagt: Kann ich dich gleich zurückrufen? Ich stehe gerade auf meiner Leiche. So in seiner beruflichen Welt. „oh, ebenart, hat er gesagt. Ich habe ihn mal gefragt: Weshalb kochst du eigentlich so leidenschaftlich? Da hat er sagt: Du, ich habe so eine dunkle Seite in meinem beruflichen manchen, dass ich eben dauernd vor irgendwelchen wild gemetzelten Menschen dort stehe und das Bilder sind, die ich wieder aus dem Kopf rauskriegen muss. Und da hilft mir das Thema Kochen. Was ist die Gemeinsamkeit bei beiden?

Thorsten Jekel

Ist ein Messer. Mit einem Messer kann kann ich einen Menschen ermorden oder mit einem Messer kann ich ein hervorragendes Mal zubereiten. Das Messer ist nicht böse. Die Frage ist: Wie nutze ich eben dieses Instrument? Wie verantwortungsvoll? Wie sichere ich den Zugang, wenn ich kleine Kinder im Haushalt habe? Beispielsweise sollte ich darauf achten, dass die Dinger nicht so rumliegen. Also das heißt, hier einfach einen verantwortungsvollen Umgang. Und das ist eben beispielsweise, ich habe es gerade in einem Vortrag jetzt intern gehabt, als jetzt vor drei Wochen diese GPT-Bots In der bezahlten Version gibt es die Möglichkeit, sich eigene GPT-Bots zu bauen und die kann man auch öffentlich zur Verfügung stellen. Und bei diesen GPT-Bots beispielsweise kann ich auch Dokumente hochladen und kann sagen: Okay, hier hast du einfach noch mal ein Dokument. Und da saß der Christian Buchholz drin und der Christian Buchholz hat unter anderem zwei ganz dicke Bücher geschrieben. Eins, wo es wirklich einen Kreativitätsmethoden ging, also über tausend mit ganz vielen Kreativitätsmethoden. Eins zum Thema Digitaltransformation. Da habe ich gesagt: Lieber Christian, ich habe eine schlechte Nachricht für dich. Ich habe beide Bücher gekauft bei Kindle. Es gibt Tools, da kann ich ein bezahltes Kindle-Buch umwandeln in eine PDF-Datei ohne irgendwelches Rights Management und ich kann das hochladen dann hinterher und kann sagen: So, du bist jetzt Christian Buchholz, hier hast du das gesamte Wissen und das Wissen ist somit nicht schützbar.

Thorsten Jekel

Und in dem Zuge habe ich eben darauf hingewiesen, dass man darauf einmal sehr bewusst sein sollte und in mehrere Richtungen, dass ich sage: Erstens, und das ist genau das Thema Ethik, es gehört für mich ein verantwortungsvoller Umgang damit dazu. Das heißt, ich habe mir für einen Bot, den ich persönlich nutze, habe ich mir das gekaufte Buch von Christian Buchholz auch hochgeladen, weil ich gesagt habe, wenn ich ein Buch kaufe, kann ich ja auch selber mir Dinge dort rausziehen und die nutzen. Das ist ja, ich sage mal, für mich in meinem Verständnis klar. Was ich natürlich nicht mache, ist, dass ich jetzt nicht einen Bot, die jemand Externen zur Verfügung stelle, wo diese Information von Christian Buchholz mit reingeladen ist, weil ich weiß, das ist ein Urheberrecht und da ist das Thema Wissen wichtig Ergänzend, habe ich aber auch in die Runde gesagt, das führt diese Diskussion: Ich glaube, Wissen ist kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Also wenn man glaubt, dass man mit Wissen Geld verdienen kann, ich glaube, das ist kein nachhaltiges Geschäftsmodell, sondern Wissen ist ubiquitär verfügbar heute. Was aber helfen kann, und das ist auch meine Rolle ein Stück weit, die Abkürzung zu geben, dabei zu helfen, schneller an relevante Informationen zu kommen, einen menschlichen Relevanzfilter noch mal zu haben, eben zu dem Thema KI und in der Umsetzung zu helfen.

Thorsten Jekel

Also deswegen, da glaube ich, sind Menschen und eben auch menschliche Experten, die KI nutzen, einfach noch mal produktiver zu werden, glaube ich, die Zukunft.

Martin Sänger

Absolut, ja. Und Christian, das ist ein Schönes Beispiel, weil ich immer noch einen Aspekt für mich selber nutze. Wenn ich schaue, ist das jetzt ein Experte, der wirklich Expertise aufweisen kann oder ist das jetzt eher so ein schnell und hektisch über Nacht-Pop-up Experte. Wenn man bei Christian Buchholz das Thema Innovation anschaut und mal das Internet dazu befragt, dann sieht man auch, wie lange er schon in diesem Bereich unterwegs ist, weil man dann einfach Veröffentlichungen von vor vielen Jahren entdeckt. Und das ist für mich momentan auch einer der Hauptkriterien, auf die ich achte, wenn ich mal recherchiere, ob ich jetzt einen echten Experten hier gefunden habe oder jemand, der irgendwie den drei einen Online-Kurs, wie schreibe ich prompt für ChatGPT gebucht hat.

Thorsten Jekel

Und das Thema Quellen ist ein ganz wichtiges Thema. Das Gute ist, wenn du eben den Bing-Chat nutzt bei Microsoft, dann ist es so, dass du die Quellen oft und mit angegeben bekommst. Und ein Tool, was ich auch sehr empfehlen kann, ist Perplexity. Bei Perplexity bekommst du immer die Quellen dazu und da kann man wunderbar recherchieren. Also das ist wirklich gut. Also Perplexity, Andy kann ich auch noch empfehlen. Also ist auch so eine Mischung aus Suchmaschine und aus dem Thema auch KI in dem Bereich. Gut ist immer eben, ich fühle mich auch nicht wohl, wenn ich von ChatGPT ein Ergebnis bekomme und ich finde die Quellen nicht dazu. Und so kann man bei den Quellen immer noch mal nachgucken und zu sagen: Okay, was ist die Quelle? Wie relevant ist das? Und was eben viele auch gar nicht so auf dem Sender haben, es gibt mit A4i beispielsweise ein Tool, was ich sehr, sehr gerne nutze. Da kann man eben auch Dokumente, die man eben selbst hat, hochladen und die befragen beispielsweise. Also ich habe jetzt gerade für den Kunden von mir, auf ihrer Seite haben die 116 Bedienungsanleitungen für ihre eben Produkte, die die haben beispielsweise.

Thorsten Jekel

Kein Mensch kann 116 Bedingungsanleitungen im Kopf haben. So, die haben jetzt beispielsweise Servicepartner, die auch andere Geräte servicieren. So, jetzt haben wir damit einen Chatbot gebaut, wo wir gesagt haben, das Ding soll überhaupt keine Internetergebnisse nutzen. Die sollen nur diese 116 Bedingungsanleitungen nutzen. Und jetzt sagt einer so: Wie kriege ich denn bei dem Modell das und das ausgetauscht? Und dann kommt genau das Ergebnis und es kommt ein Link, in welchen drei Dokumente ich das finde. Das heißt, dann kann jemand einfach noch mal schnell, sogar wenn er draußen beim Kunden ist, mit dem iPad Beispielsweise kann er sofort sagen: Jetzt finde ich diesen Punkt in der Bedienungsanleitung. Also bei KI, wir denken immer im ersten Step an das Thema generieren. Wo es aber extrem auch helfen kann, ist beim Thema eben reduzieren, nämlich zusammenfassen von Themen. Da ist ja beispielsweise auch Microsoft mittlerweile mit dem Copilot, den man mittlerweile auch bei unter 300 Lizenzen da zubuchen kann. Also ist das wunderbar. Ich nutze den mittlerweile schon. Ich habe ihn bei mir dazugebucht. Das heißt, hier kann man beispielsweise, und das ist auch genial, sagen, der greift dann eben auf alle Daten, die man in Microsoft 365, in E-Mails, in Dokumente und was weiß ich hat.

Thorsten Jekel

Und jetzt komme ich aus dem Urlaub vielleicht, dann kann ich sagen: So, gib mir mal eine Zusammenfassung der wichtigsten Themen, die mir im Urlaub gelaufen sind. So, und dann durchsucht er eben alle Chat-Nachrichten, alle E-Mails und so weiter, kann sagen: So, was ist denn der letzte Stand der E-Mail-Kommunikation mit Martin Sänger und der Chat-Kommunikation? Dann fasst er mir das zusammen. Also auch dieses Thema zusammenfassen und die Möglichkeit, dass ich eben sage, ich kann ihn auch bewusst eingrenzen, dass ich sage: Nutze bitte keine externe Informationen, weil durch dieses Reduzieren von Informationen auf die KI zugreift, kriegt man häufig eher bessere Ergebnisse als schlechtere Ergebnisse.

Martin Sänger

Ja, also spannend, spannend, spannend. Nach wie vor, ich bin ja kein Gegner, aber eben, du hast das ja auch so schön gesagt, es geht einen anständigen und vernünftigen Umgang damit, den wir, glaube ich, aktuell alle noch irgendwie ein bisschen erlernen müssen. Zum einen natürlich auf der Seite des KI-Nutzers, was ja absolut okay ist, aber natürlich auch ein bisschen für die Leute, die einfach so im Netz herumfliegen und irgendwas lesen, zu sagen: Ich guck mal genau, ob das denn etwas ist, was wirklich sinnvoll ist und ob das von einem Experten ist, der also wirklich auch die Expertise dazu hat. Ich weiß, lieber Thorsten – ich will jetzt ganz frech und frage das im Podcast –, dass du ein Slack-Board hast, wo deine KI-Tools, die du nutzt, in der Übersicht sind. Dürfen wir die denn verlinken, ohne Frage zwei zum Abschluss: Wie erreicht man dich, wenn man noch mehr dazu wissen will oder dich auch buchen will, als KI-Vertragsredner zum Beispiel?

Thorsten Jekel

Also am einfachsten, Thorsten Jekel mit TH vorne geschrieben, ist am einfachsten zu finden. So viele gibt es von mir nicht. Und da finden Sie mich wunderbar auf Seite eins bei Google. Das ist einfacher als bei Martin Sänger. Da gibt es ein paar mehr leider, aber auch du bist auf der ersten Seite, selbstverständlich. Und bei LinkedIn auch unter Thorstenegel, das sind die einfachsten Möglichkeiten, sich mit mir zu vernetzen. Die Liste mit den Tools gebe ich weiter, selbstverständlich, aber immer mit dem Hinweis dazu: A fool with a tool is still a fool. Und was der liebe Mike Fingsten schön, dazu immer ergänzt: A fool with the wrong tool makes the disaster faster. Das habe ich von Mike gelernt. Da zitiere ich ihn sehr gerne. Also die, die ihn nicht kennen, Productized Service, das ist wirklich Mister Mike Finston, kann ich extremst empfehlen. Und die Zielgruppe deines Podcasts ist ja, wir sind ja auch Unternehmer, Unternehmerinnen, die sagen: Wozu kann ich den Kram nutzen? Und deswegen vielleicht noch zur Zusammenführung zu sagen, KI kann man dazu nutzen, zu automatisieren, also Dinge eben die Kiste machen zu lassen, damit ich mehr Zeit für Menschen habe, also mehr Mensch zu sein.

Thorsten Jekel

Ich kann es dazu nutzen, zu überpersonalisieren. Also das, was man aus einem Newslettern bisher kennt, dass ich sage: Lieber Martin, lieber Thomas, liebe Sabine, kann ich heute Videos hyperpersonalisieren. Das heißt, ich kann tausend Videos rausschicken und in jedem Video habe ich eine persönliche Ansprache mit mehreren Variablen sogar. Das ging vorher mit KI nicht. Mit einer deutlich größeren Response Rate. Und zum dritten kann ich komprimieren. Ich kann beispielsweise mir ein anderthalbstündiges Video von YouTube mit der Applikation der Erweitung „ATIFY so zusammenfassen lassen, dass ich sage: Was sind die zehn Hauptideen dazu? Was ist die Zusammenfassung? Also das ist immer wichtig zu sagen: Automatisieren, personalisieren und komprimieren. Dann macht das Thema KI Sinn. Und dann eben auch darüber nachzudenken: Welche komplett neuen Geschäftsmodellen werden damit möglich. Wir haben Christian Buchholz beispielsweise vorhin schon genannt. Der hat Anfang letzten Jahres Kapitalgeber mit reingenommen, weil er gesagt hat, er will einen Online-MBA aufbauen und ist davon ausgegangen, dass er ganz viel Ressourcen braucht. Mittlerweile hat er gesagt, er freut sich über die Kohle, aber er braucht sie gar nicht für die Ressourcen, weil er KI dafür nutzt. Also wird damit deutlich profitabler und kann damit deutlich schneller wachsen. Dann macht KI Sinn mit menschlicher Intelligenz in der Kombination.

Martin Sänger

Das ist ein wunderschönes Schlusswort, nämlich die menschliche Intelligenz sollte immer noch die steuernde Komponente sein. Lieber Thorsten, lieben Dank, dass du da warst und für deine vielen, vielen Insights, die wie immer ganz kompakt hier rübergekommen sind. Wir machen alle Links eben entsprechend in die Show Notes und dann freue ich mich, weil wir uns ja doch fast wöchentlich immer irgendwo in einem Online-und dem Meeting begegnen. Ich freue mich auf unseren nächsten Kontakt. Danke, dass du da warst, lieber Thorsten.

Thorsten Jekel

Vielen Dank für deine Einladung, lieber Martin. Viel Erfolg. Danke fürs Zuhören und bis zunächst mal hier beim Business Probeo. Das war eine weitere Episode von Digital for Productivity, dem Podcast für produktive Digitalisierung. Und immer daran denken: Erst Hirn einschalten, dann Technik.

Ihr Thorsten Jekel.

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