Technische Konzeption und Umsetzung digitaler bzw. Online-Events

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist itunes_badge_md-300x110.png

Einführung

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind, im Digital 4 Productivity Podcast. Und wundern Sie sich nicht über die Hintergrundgeräusche. Ich bin on the road. In dieser Episode wieder mal ein spannendes Interview mit Peter Bluhm, dem Host des Performance Manager Podcasts. Wir treffen uns ja ab und zu auch mal auf Veranstaltungen, wo wir beide auf der Bühne stehen. Und mal ein der letzten Male haben wir uns darüber unterhalten, ob online doof ist oder nur die meisten Online-Formate doof sind beziehungsweise wie man auch Online-Formate zum Erfolg führt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und viele gute Ideen beim Hören dieses spannenden Interviews. Ihr Thorsten Jekel.

Peter Bluhm

Herzlich willkommen im Performance Manager Podcast. Mein Name ist Peter Bluhm. Ich bin in Schwerin auf der Nord-Ost-Tagung des Internationalen Controller-Vereins und bei mir ist ein guter alter Bekannter hier im Podcast, nämlich Thorsten Jekel. Er ist IT-Unternehmer, Outdoor-Speer und der Experte für Digital Working und seit Jahrzehnten unterstützt Thorsten Jekel Menschen und Unternehmen bei der produktiven Nutzung von IT-Technologien. Und zudem ist er einer der Pioniere bei der technischen Konzeption und Umsetzung digitaler Events und das ist in den letzten Monaten durchaus wichtiger geworden. Insbesondere über dieses letzte Thema möchte ich heute mit ihm sprechen. Doch zunächst mal herzlich willkommen bei uns im Podcast, Thorsten Jekel.

Thorsten Jekel

Vielen lieben Dank für die Einlage und ich freue mich sehr, wieder da sein zu dürfen.

Peter Bluhm

Und als wir das letzte Mal gesprochen haben, haben mich auch ganz viele angesprochen und haben gesagt: Mensch, das war ein sehr, sehr guter Podcast. Wir haben ja schon häufiger miteinander gesprochen. Da haben wir viele gute Ideen und Impulse mitgenommen. Jetzt ist es ja so: Seit dem letzten Jahr, viele Kongresse, Schulungen, Seminare, Events finden nicht mehr als Präsenzveranstaltungen statt, mussten digital gehen, inzwischen auch wieder hybrid. Das ist auch nicht mehr wegzudenken. Wenn du zunächst mal aus dieser Event-Branche oder Speaker-Branche denkst, wie entwickelt sich diese Branche wohl weiter und vielleicht dann einen Schritt weiter gedacht, was bedeutet das für Unternehmen, für Weiterbildung in Unternehmen?

Thorsten Jekel

Was wir letztes Jahr gesehen haben, Ende Februar, ähnlich wie das wahrscheinlich bei dir auch war, waren viele Anrufe, die gesagt haben: Tut uns leid, aber den Kongress, die Veranstaltung, müssen wir leider absagen. Und ähnlich wie du oder ähnlich wie ihr haben wir natürlich nicht gesagt: Wir akzeptieren das, sondern überlegen wir: Wir können wir unseren Kunden helfen. Und dann haben wir sehr schnell gesagt: Okay, vielleicht wird es etwas anders, aber lass uns doch die Ziele, die du mit dieser Veranstaltung rüberbringen willst, vielleicht in einer digitalen Form rüberbringen. Und dann haben wir ein Stück weit aus der Not heraus geboren, diese Veranstaltung sehr stark digitalisiert. Und auf die Frage auch zurückz bekommen, eine sehr interessante Rückmeldung, die wir bekommen haben, war, zu sagen: Hey, Moment mal. Wir haben in der alten Welt, ich nenne es jetzt mal die alte Welt, in der reinen Präsenzwelt, haben wir 500 Menschen erreicht. Mit einem Business-Livestreaming haben wir 4.000 Menschen auf einmal erreicht. Und das, was wir gerade merken, ist, dass wir viele Anfragen schon fürs nächste Jahr haben, wo die sagen: Wir gehen davon aus, wir können es wieder in Präsenz machen und wir möchten aber zusätzlich noch mal, mehr Menschen zu erreichen, möchten wir das Ganze auch noch mal zusätzlich streamen und nicht nur raussenden im Sinne von Einweg, sondern auch in Richtung Dialog.

Thorsten Jekel

Und ich glaube, da geht es hin, mehr in hybride Formate und dass man auch als Unternehmen sich überlegt: Wie kann ich denn solche die Präsenzformate noch erweitern, zu erreichen meine Kunden, zu erreichen potenzielle Kunden, zu erreichen auch Mitarbeitende. Also viele Unternehmen sind ja auch international verteilt und kriegen nicht alle immer in einen Raum. Und wie kann ich die besser erreichen? Und was viele gar nicht so denken, was wir merken, ist auch das Thema Recruiting, auch als Arbeitgeber attraktiv zu sein und hier noch mehr Menschen zu erreichen, als man die durch Präsenzformat in der klassischen Form erreichen kann. Da geht mehr, als man vielleicht denkt. Und das Das Schöne ist ja, dass auch die Zielgruppen, die Kunden, die Mitarbeitenden ja aus der Not heraus auch ein Stück weit digital affiner geworden sind. Also das heißt, dieses Thema Covid war ja eine Digitalisierungsoffensive in Deutschland, die wir vorher so ein bisschen verschlafen haben.

Peter Bluhm

Du hast es angesprochen, nicht nur die Event-Branche, die Speaker-Branche, und da bist du ja auch sozusagen Teil dieser Branche, ist betroffen, sondern natürlich auch Unternehmen. Und du hast gerade angesprochen, Unternehmen, agieren natürlich mit Kunden, Recruiting ist ein Thema, Lieferanten sind Themen. Wenn wir aber zunächst mal vielleicht auf die interne Kommunikation im Unternehmen schauen, dann ist es so, dass ganze Bereich Abteilungen in Unternehmen natürlich über Nacht sozusagen digital geworden sind. Ich rede jetzt nicht von dem PC, der war schon da, aber alles andere, die gesamte Kommunikation abseits des E-Mails, ist plötzlich digital geworden. Daraus ergeben sich notwendig Möglichkeiten technisch auf der einen Seite und organisatorisch auf der anderen Seite. Und ganz ehrlich, ich erlebe da noch ganz viel Elend. Was würdest du sagen, was sind da die Herausforderungen?

Thorsten Jekel

Also ich habe neulich so einen schönen Prost mal gemacht, weil ich häufiger, wie du ja auch, unterwegs auch online kommuniziere mit meinen Kunden und ich habe da mittlerweile so ähnlich wie eine Buchstütze, so einen schrägen Aufsteller, wo ich meinen Laptop so schräg hochstellen kann, dass die Webcam, die da oben drauf sitzt, in der Augenhöhe ist. Und ich habe dann so einen Hashtag dahintergeschrieben: Nie mehr Nasenhaare. Und daraufhin hat mir dann jemand einen Link gepostet von einem Nasenhaarrasierer und hat gesagt: Damit könnte man das Problem auch lösen. Also Spaß beiseite. Was ich oft wahrnehme, ist, dass einfach, wir sagen, wir kommunizieren auf Augenhöhe. Und kommunizieren auf Augenhöhe findet in der digitalen Welt oft eben nicht statt, weil man hat den Laptop eben tief, da ist die Kamera eben tief und da Das kommt gar nicht aus einer gewollten Respektlosigkeit, sondern so wie mein sehr geschätzter Rednerkollege René Bourbonus immer sagt: Die meisten Respektlosigkeiten entstehen aus Unachtsamkeit unabsichtlich. Und wenn ich eben so von oben herab in eine Kamera gucke, Niemand würde in einem persönlichen Gespräch so herabgucken auf jemanden, der vielleicht sitzt, sondern man begibt sich natürlich immer auf Augenhöhe. Und das ist gerade in dieser internen Kommunikation, wird aus dieser Unachtsamkeit heraus einfach oft nicht auf Augenhöhe kommuniziert.

Thorsten Jekel

Und wenn man dann in Richtung extern noch mal erweitert, dann ist einfach so wichtig, diese Balance zu finden zwischen professionell und zwischen menschlich. Und das ist manchmal ein Widerspruch Manchmal ergänzt man es. Also ich finde, zugelackt ist nicht gut. Also wenn man dann mit einem Kunden kommuniziert und man hat so Tagesschau, 100% gelackte Atmosphäre, das wirkt dann auch schon manchmal künstlich und nicht mehr echt, wo auch die Kunden so gar nicht mal bewusst, sondern unterbewusst sagen, da ist was nicht echt, das ist ein Thema Vertrauen. Auf der anderen Seite, ich habe es neulich erst so erlebt, da hatte jemand im Hintergrund wirklich ein Bügelbrett oder ich habe auch schon eben die klassische aufgehängte Wäsche erlebt. Also da ist dann einfach irgendwo eine gewisse Professionalität, ich sage mal so, wie du sie hier auch rüberbringst, dann als Unternehmen durchaus angesagt in der Ausnahmkommunikation.

Peter Bluhm

Lass uns vielleicht noch mal einmal beim Thema Bild bleiben. Du hast so einen Nebensatz gesagt, dann nimmt man seine Webcom und stellt sie auf den Monitor und da fängt natürlich meistens schon das Problem an. Viele haben gar keine Webcam, sondern nehmen die Geräte, die sozusagen im Notebook drin sind. Und da du ja auch technologisch unterwegs bist und auch Apple-affin bist, wie bewertest du die Situation? Ist das noch zeitgemäß, was hier aus den Hardwareherstellerschmieden sozusagen kommt? Da kommen Webcams raus, die im Grunde genommen nichts können. Sind die noch zeitgemäß aus deiner Sicht?

Thorsten Jekel

Also es hängt davon ab, welche Hardware man hat. Es gibt wirklich sehr gute Geräte und wenn man beispielsweise, du hast ja auch ein iPad, wenn man die iPads der neuesten Generation beispielsweise hat, die haben sogar eine Center Stage genannte Funktionalität, die einen sehr breiten Winkel haben, den aber nicht komplett ausnutzen, sondern dann dafür sorgen, dass man immer automatisch im Bild ist, obwohl man sich bewegt. Also manchmal sind die sehr gut und deswegen an etwas, was die meisten nicht denken. Erinnere ich immer zuerst: Egal ob man eine Webcam oben draufgesetzt hat oder ob man sie integriert hat – man hört es leider nicht im Podcast, aber man sieht es vielleicht in der Kamera –, so ein Brillenputztuch und vielleicht so einen feuchten Brillenreiniger in einer Sprühflasche bewirkt Wunder, weil manchmal denke ich mir: Oh, eine weitere Folge aus der Serie die Gorillas im Nebel, weil einfach die Linse nicht geputzt ist. Also ich sage mal, Linsenputzen ist eine gute Idee beim Fotografieren, beim Videotelefonieren. Und was man im Regelfall merkt, ist, dass eine Webcam, die man oben draufsetzt, zwei Vorteile Erstens, ich bin noch mal ein paar Zentimeter höher, was meistens zu einer Augenhöhenperspektive führt. Zweitens ist dort einfach die …

Thorsten Jekel

Da ist mehr Platz drin in so einem Ding, selbst wenn es nur eine C9, 120 ist. Also ich möchte hier keine Schleichwerbung machen, aber die mit Abstand unproblematischste Webcam und vom Preis-Leisten-Verhältnis für mich unschlagbar ist, ist eine Logitech C920. Die gibt es schon seit Jahren. Jetzt sagen welche: Es gibt auch eine Bryo, die kann 4K, wo ich sage: Heute streamt noch keiner in 4K im Auf jeden Fall. Und ich sage auch immer Relevance vor Firlefance. Das hast du bestimmt schon mal von mir gehört, wo ich immer sage, wichtig ist, eine relevante Botschaft zu übertragen. Und wir denken immer zuerst, also die Frage ist sehr symptomatisch, Wir denken immer zuerst ans Bild, aber ich kann einem schlechten Bild viel länger zuschauen, als einem schlechten Ton zuzuhören.

Peter Bluhm

Und da sollten wir auch drauf zu sprechen kommen, weil du hast völlig recht: Das Bild ist das eine. Wenn der Ton schlecht ist, dann wird es wirklich richtig gruselig, weil das hat man auf den Ohren, wenn man nichts versteht. Oder was ich häufiger erlebe, wenn Leute ein Headset aufhaben und dann so ein Anschlag dauernd gegen dieses Headset ist, nicht weil man dagegen stößt sondern weil irgendwo, ich sage mal fast irgendwo, die Luftwellen immer irgendwo einen Knall verursachen. Das heißt, hier geht es darum, auch entsprechend die Technik zu überprüfen und das ist im Grunde die billigste Möglichkeit, sich zu optimieren mit dem Headset.

Thorsten Jekel

Absolut. Und Und da auch wieder so eine Logitech kostet die 80 Euro. Das Headset, was ich im Regelfall empfehle, so ein ZenHazard PC USB7, kostet 30 Euro. Das kostet wirklich kein Geld. Das ist ein Einohriges, was immer den Vorteil hat, dass man doch zwischendurch noch mal was am Telefon klären kann, wenn man jemand nicht erreicht beispielsweise oder vom Raum was hört. Und das Ding hat ein Noise Cancelling. Also man sollte auch bei diesen Headsets darauf achten, dass Hintergrundgeräusche dort möglichst automatisch unterdrückt werden. Und ich habe ja viele Ventilatoren bei mir im Büro, die hört man nicht. Und noch mal ein ganz praktischer Tipp: Die Hörer hören es nicht, die Seher sehen es. Diesen Bügel mit dem Mikrofon, den machen die meisten immer direkt vor dem Mund. Und Profis machen das so, dass man den immer so an dieseminnbogen macht, also dass man den unten immer da, wo derinnbogen ist, hat, weil dann atmet man nicht in dieses Mikrofon rein. Das ist genau der Effekt, den du gerade besprochen hast. Und den hat mir mal ein Todtechniker gegeben, den Tipp, wo er sagte: Du mach dein Headset mal bitte nicht direkt an die Schnitzel, sondern man macht es ein bisschen tiefer.

Thorsten Jekel

Und das beobachtet man auch, dass man eben, wenn man mal so einen Ingo Zapparoni sieht im Fernsehen, die haben die entweder tiefer oder sie haben es etwas nach hinten versetzt, sodass man eben nicht die Atemgeräusche hört.

Peter Bluhm

Also eine einfache Möglichkeit, eine Abhilfe zu schaffen und auch, man muss fast sagen, auch seiner Umwelt etwas Gutes zu tun, die das ja auf den Ohren hat, was man ins Mikrofon reinspricht und sofort professionell zu wirken. Lass uns noch mal kurz auf das Bild zurückkommen. Ich erlebe von Weltkonzernen genau das klassische Bügelbrett im Hintergrund, das Surfbrett im Hintergrund. Was hältst du davon? Was sagst du dazu? Was schläft da letzten Endes? Ja, ich weiß gar nicht, wer dazu zuständig ist. Die PR-Abteilung möglicherweise. Verschläft die da gerade? Was passiert? Muss da nicht ein Hintergrund her?

Thorsten Jekel

Ja, also ich finde immer, wenn ich mir den Herbert Diesen angucke von Frau Weber beispielsweise, der kann mit dem Surfbrett im Bild sein, weil ich weiß, ob du die Nummer gesehen hast. Der stand ja auf dem Ding, ist den Mittellandkanal gefahren mit so einem elektrischen Ding und war da drauf. Also das ist richtig cool.

Peter Bluhm

Aber der Stand, wenn ich es so sage, der stand nicht hinter ihm.

Thorsten Jekel

Genau. Genau. Weshalb erwähne ich das? Ich sage mal, ich erwähne es deshalb, weil was er gemacht hat und was ich für den besten Weg finde, ist, möglichst ungewöhnliche Setings, möglichst ungewöhnliche Locations zu haben. Also ich habe beispielsweise mal, wir wohnen in Berlin, haben eine Dachwohnung und von unserem Dach, von der Dachterrasse aus, kann man eben auf den Alexanderplatz gucken, man sieht das Rote Radar raus und das Park innen am Alex. Und das war mal so schön, mit so einem Herz war das mal so beleuchtet, mit den Zimmern während der Corona-Zeit. Und eines meiner besten Feedbacks habe ich bekommen für einen Vortrag, den ich über den Dächern von Berlin in der Dämerung gehalten habe. Jeder Kameramann von euch wäre ausgeflippt, weil er gesagt hat: Völlig bescheuerte Bedingungen und kein Licht und so weiter. Aber die Leute: Kann ich so einen Vortrag auf dem Dach mit Ihnen haben? Geht das auch mit dem Herzchen und mit diesen Lichtern und so weiter? Also einfach etwas zu haben, was mal anders ist, was vielleicht auch mal bewusst ein Stück unprofessioneller wirkt. Allerdings hatte ich natürlich auch einen guten Ton wieder mit dabei. Wenn Hintergrund, dann sage ich auch, es soll professionell sein.

Thorsten Jekel

Manchmal bin ich aber auch jemand, der sagt: Liebe, hast du einen echten Hintergrund?, als die Golden Gate Bridge in Zoom. Also die kann ich zum Beispiel nicht mehr sehen, wenn man dann eben so nach drei Jahren entdeckt hat: Oh, da gibt es ja virtuelle Hintergründe und jeder hat dann diesen gleichen. Und ganz praktisch, was ich immer empfehle: Man sollte idealerweise eine möglichst neutrale Wand hinter sich haben und soll die möglichst wenig ablenkt. Also wenn ich dann ein Bücherregal habe, dann bin ich auch immer so am Gucken, zu sagen: Ach, kenne ich das Buch schon? Und was ich leider ganz oft erlebe, dass Leute Fenster hinter sich haben. Also das sollte man dann wirklich auch vermeiden, weil dann hat man ein Gegenlicht und dann verschwindet man, gerade bei den Optiken von Webcams, dann doch häufig unglücklich einfach im Bild. Und mit wenig Aufwand kann man wirklich viel machen Auch so ein Thema, was ich von Michael Rocier gelernt habe, beispielsweise, dass man ein bisschen darauf achtet, dass der Kontrast der Kleidung zum Hintergrund passt. Also Michael Rocier reißt beispielsweise immer mit einer hellen Anzugsscanitur, mit einer dunklen Anzugsscanitur an, dass er sagt, wenn ich dann auf die Bühne komme und ich habe hinter mir einen dunklen Hintergrund, möchte ich da nicht verschwinden, dann habe ich einen hellen Anzug an und andersherum.

Thorsten Jekel

Also das sind auch Dinge, die man dann vor der Kamera ein Stück weit beachten kann. Manchmal möchte man verschwinden irgendwo. Also auch ein cooler Effekt, wenn man einen schwarzen einen Hintergrund hat, man hat einen schwarzen Anzug an, man sieht nur das Gesicht. Kann super wirken, aber gut ist, wenn man sich Gedanken darüber macht und wenn man es einfach mal ausprobiert und vielleicht auch mal jemand von der Zielgruppe fragt, wie es denn wirkt.

Peter Bluhm

Okay. Bevor wir gleich noch über ein anderes Thema reden, Thorsten, vielleicht einmal noch mal ein kurzer Hinweis zu den Produkten, die du genannt hast. Du hast nichts davon, du bekommst nichts dafür, sondern wenn du hier etwas nennst, dann ist das etwas, erstens, wovon du überzeugt bist und überzeugt heißt bei dir, du hast das ausgetestet. Du gehörst dazu, dass du die Produkte dir kaufst, die anguckst, wenn sie gut sind, dann hast du Glück gehabt und wenn sie nicht so gut sind, hast du eine Fehlinvestition getätigt, aber du würdest nie etwas sagen, vom Hören sagen, weil du gehört hast, dass etwas gut ist. Du probierst das aus und gibst dann deine Empfehlungen. Das möchte ich noch mal einmal betonen, bevor jemand – und du hast das selbst gesagt – von Schleichwerbung redet, ist es in dem Falle definitiv nicht. Lass uns noch mal über Unternehmen sprechen. In Unternehmen finden auch größere interne Meetings statt, Kongresse vielleicht auch sogar, mit mehreren hundert Leuten. Auch die fanden im letzten Jahr weniger statt, mussten jetzt hybrid gehen, teilweise eben auch komplett online. Und was macht Unternehmensevents aus? Worauf muss man achten, wenn man sie jetzt in dieses neue Format bringen will und muss möglicherweise auch?

Thorsten Jekel

Man denkt immer, dieses Thema virtuell und digitales Event Events hat ganz andere Spielregeln. Letztendlich sind es aber die gleichen Spielregeln für normale Events. Und das sind die zwei wichtigsten Spielregeln und es gibt eine dritte dazu. Die erste wichtige Spielregel ist Relevanz. Und ich ergänze immer gerne mit Relevanz statt für Elefanz. Michael Rousier sagt immer so schön: Wenn dein Gegenüber die Lottozahlen hat und du hast den Lotto-Schein, idealerweise vor der Ziehung, dann ist die Performance völlig egal. Dann brauchst du keine fliegenden Kühe und sonstigen Dingen machen, weil du hast eine hochrelevante Information. Also Relevanz ist ganz wichtig. Das zweite, was ganz wichtig ist, die wichtigste Regel für einen guten Redner: Du darfst nicht langweilen. Also ich kriege zum Beispiel häufig eben die Aussage von anderen auch Eventprofis, die ich immer wieder höre: Man kann einen Ist du, du kannst einen Online-Vortrag nicht länger als 15 Minuten, nicht länger als 18 Minuten machen. Die Formate sind viel kürzer. Da sage ich: Nein, ist völliger Blödsinn. Ich kann eineinhalb Stunden einen James Bond-Film gucken und er wird nicht langweilig. So, ich kann aber einen zehnminütigen Vortrag angucken, wo ich einschlafe dabei. Das heißt, du darfst einfach nur nicht langweilen.

Thorsten Jekel

Das ist das Thema. Und ein Element der digitalen Kommunikation, das zu tun, das ist das Dritte, dann ist einfach Professionalität, dass man dieses Format versteht und dass man … Da schließt sich aber wieder der Kreis zum analogen Format. Auch in einem analogen Format soll man interagieren, in den Dialog gehen. Wenn ich mich auf eine Bühne stelle und ich erzähle die ganze Zeit, ist es was anderes, wie wir es hier gelebt haben bei der ICV-Tagung. Da gab es eine Online-up Frage mit einem QR-Code, da konnte ich mich mit einbringen, da gab es Fragen dazu. Und das sind Dinge, die sind in der digitalen Welt technisch ein bisschen aufwendiger, die man mit dabei hat, aber sie gehen. Und vielleicht noch mal so nach dem Motto One more thing. Was man schon merkt, ich war vor einer Woche ungefähr auf einer Konferenz, da war ein Konferenzveranstalter, Technikdienstleister, der sehr stark aus der klassischen Welt kommt. Und wir sind jetzt jemand, der in der klassischen Welt vielleicht gar nicht so stark ist, sondern eben mehr der in dem Online-Bereich und in dem hybriden Bereich unterwegs ist. Was wir gemerkt haben, da war fast bei jeder Zuschaltung, die wir hatten, wir hatten einen Redner extern zugeschaltet, war Bild-und Tonysynchron.

Thorsten Jekel

Das sind die Profis, die sagen: Audio Delay dazu. Und das ist etwas, was man so in normalen klassischen Veranstaltungen nicht kennt. Und wenn man da jemanden bucht, dann sollte man darauf achten, dass man jemanden hat, der schon alle Audio Delays in alle Richtungen dieser Welt schon mal fabriziert hat. Also das haben wir definitiv schon mal gemacht. Und das ist einfach wichtig, weil genauso wie ein schlechter Ton irritiert, irritiert es, wenn einfach Bild und Ton so zeitversetzt sind. Das irritiert total. Also wenn es offensichtlich ist, merkt man es bewusst. Wenn es nicht offensichtlich ist, ist es fast noch gefährlicher, weil ich vertraue dem nicht, was der erzählt Nein, weil irgendwas stimmt da nicht.

Peter Bluhm

Thorsten, da kommen wir gleich noch mal am besten drauf zu sprechen, weil viele Unternehmen, die digitale Events planen, die haben zwar eine Vorstellung, wie man das Ganze inhaltlich gestalten kann, aber suchen einen technischen Partner, weil man dafür gar keine eigenen Ressourcen, keine eigenen Kompetenzen hat. Viele CFOs, CEOs, die Unternehmensleitung denken aber auch darüber nach: Mensch, ist das überhaupt effizient, entsprechend ein digitales Meeting zu machen oder ein hybrides Meeting? Du bist ja auch ein Mann der Präsenz in gewisser Weise. Da kommst du her und man hört hier durchaus unterschiedliche Dinge. Man hat Vorteile und man sieht Nachteile auf der anderen Seite Wenn du das so ein bisschen bewertet, was sind die Vorteile, was sind die Nachteile, die man dann aber auch in die Balance bringen muss?

Thorsten Jekel

Also klarer Vorteil bei einem Online-Format ist, dass ich einfach gleichzeitig viel mehr Menschen erreichen kann, die an unterschiedlichen Plätzen dieser Welt sind. Ich gebe mal ein sehr krasses Beispiel: Wir haben im medizinischen Bereich beispielsweise einen Patiententag gestreamt. Hier war es einfach so, dass wir in der Vergangenheit so circa 500 Menschen erreicht haben. Wir haben online 4.000 Leute erreicht und das lag zu einem Großteil daran, dass wir als Patienten viele Menschen hatten, die zu Hause einfach durch ihre Krankheit nicht mehr mobil waren. Und wir haben so begeisterte Rückmeldungen bekommen von Menschen, die gesagt haben: Mensch, ich konnte da jahrelang nie hin, weil ich einfach nicht so mobil bin mehr durch die Krankheit. Also das ist sehr bewegend gewesen. Zweites Thema ist, wenn wir uns unterhalten über internationale Kick-offs, die man häufig hat in großen Vertriebsorganisationen. Also Coca-Cola ist beispielsweise Das ist beispielsweise einer meiner Kunden. Und wenn ich schaue, was das kostet, Hundertschaften von teilweise Konzernmitarbeitenden dann irgendwo nach Barcelona, nach Lisbon, nach Madrid, nach Mallorca oder wo man sie zu Event-Locations hin kauft, da kann man sehr, sehr viel an digitaler Technik ausgeben und wirklich Fernsehqualität machen und ist bei weitem noch unterhalb dieser Kosten.

Thorsten Jekel

Das ist der Vorteil, den man dabei hat und man kann natürlich auch, wenn man es intelligent macht, dass man auch den Vorlauf und den Nachlauf dafür nutzt. Also wir haben hoffentlich die Verknüpfung mittlerweile. Also letzte Woche erst wieder im Gespräch mit einem Kunden, der zwei Messeauftritte plant und der zwischendurch halt immer das Thema hatte: Jetzt haben wir eine super Messe, die sind alle geheim schreibt, die haben alle total Bock und dann passiert ein halbes Jahr nichts. So und jetzt haben wir gesagt: Hey, Moment mal, du kannst doch jeden Monat noch mal einen zusätzlichen Impuls auf einer digitalen Plattform setzen. Also ich glaube, ist gar nicht so entweder oder, wie wir es natürlich in der Corona-Phase hatten. Da mussten wir es machen. Und Wenn man so komplett auf Online geht, da ist meine Erfahrung: Menschen sind soziale Wesen. Wir sind auch haptisch. Wir wollen Menschen riechen, fühlen, begrabbeln. Also das ist ganz normal. Dieser Effekt fehlt. Das heißt, wenn ich eben dieses Thema ersten Kontakt habe, wenn ich das Thema mehr emotional habe, da sind Präsenzformate definitiv stärker in diesem Bereich. Kann man aber auch intelligent drüber nachdenken. Wir haben beispielsweise auch Formate gebaut, wo wir gesagt haben, wir haben regionale Gruppen von Mitarbeitenden, die sich dann praktisch regional treffen.

Thorsten Jekel

Eben bei Kolleginnen und Kollegen im Sommer hatten wir zum Beispiel ein Event, da haben die sich im Garten getroffen bei Kolleginnen und Kollegen, haben praktisch Garten festgemacht und wir hatten lauter kleine Teams die dann wieder zusammen waren, die aber über die ganze Welt verstreut waren. Also wichtig ist immer, dass man sich da Gedanken macht. Bis hin zu dem Thema, was ich früher total unterschätzt habe. Da musste ich wirklich Abbitte leisten. Ich habe früher immer gesagt: Für was braucht man denn einen Regisseur Regisseur für solchen Events? Und mittlerweile arbeiten wir, gerade bei den größeren Events, für Konzerne wie Toyota beispielsweise, arbeiten wir wirklich mit einem Regisseur, der auch schon so Dinge wie Wetten, das gebaut hat, weil einfach das, was die Leute schon erwarten Ist, dass du nicht irgendwie eine Kameraperspektive hast, wo einer drei Stunden rein erzählt, sondern du musst einfach schnelle Schnitte haben, du musst schnelle Wechsel haben. Und wenn man sich anguckt, unser sehr geschätzter Kollege Ralf Schmidt hat jetzt gerade beispielsweise mit der Ideen Expo ein Format für eine ganz junge Zielgruppe gemacht. Da geht es noch mal viel schneller. Da haben die so TikTok-Stars haben die da, die wir alle gar nicht mehr kennen.

Thorsten Jekel

Und dann geht das einfach zack, zack, zack, zack, zack, zack. Also je jünger, desto schneller muss man so ein Format bauen. Allerdings auch in der Präsenzwelt. Also deswegen Da schließen sich Kreise und manche Dinge sind ein bisschen herausfordernder und manche Dinge gehen vielleicht auch ein bisschen einfacher. Und ich glaube, die Kombination aus beiden ist wichtig und wie immer: Erst Hirnentschalten, dann Technik.

Peter Bluhm

Und wie du sagst, es kommt ja auch immer auf die Inhalte Das ist das Wichtigste. Eine Online-Veranstaltung ist so schlecht wie eine Präsenzveranstaltung, wenn die Inhalte nicht gut sind, wenn es langweilig ist. Bei einer Online-Veranstaltung ist es, das ist mein Eindruck, nur so: Man ist voll eingetaucht in die Inhalte und wenn aber die Technik nicht funktioniert, dann wird so eine Veranstaltung ziemlich schnell zum Desaster. Wenn die Übertragung nicht mehr stimmt. Du hast eben schon angesprochen, das Thema Ton, Tonverzug und was man alles so erleben kann –, gibt es da so typische Herausforderungen, wo du sagst, das sind gravierende Showstopper, die ich auch schon erlebt habe, wo ich schon selbst in Schwitzen gekommen bin, möglicherweise?

Thorsten Jekel

Wir haben alle schon erlebt. Also das Krasseste, was wir erlebt haben, als wir die erste Veranstaltung für Toyota gemacht haben: Fernsehstudio in Köln gebaut bei Toyota mit Kamerakran, mit drei Kameras in allem Domsetrans, Rückprojektion, also richtig von oben abgenommen. Und Montag geht das erste Event los und das war genau der Montag, wo in Nordrhein-Westfalen die Online-Impf-Kampagne-Eintragungsmöglichkeit startete. So, wir hatten schon fünf Leitungen gebündelt. Wir hatten Vodafone, wir hatten Telekom, wir hatten WLAN, wir hatten Festnetz. Zum Glück hatten wir da schon vorher, wussten wir, dass das Netz nicht so super stabil ist, aber dass es so katastophal sein würde, das wussten wir nicht. Deswegen ist es ein wichtiger Tipp, den wir haben: Man kann in Deutschland nicht immer von einem 100% funktionieren Internet ausgehen und das ist nun mal die Basis dafür. Das heißt, ich sage mal, Backup statt Fuckup. Also Das heißt, mindestens immer drei Leitungen parallel dazu haben und wir haben das mittlerweile so optimiert, dass sich diese Leitungen entweder, wenn sie alle da sind, ergänzen zu mehr Geschwindigkeit. Wenn einer ausfällt, schaltet das andere System sofort zum anderen. Also das ist so Thema Leitung muss unbedingt da sein. Was auch der Klassiker ist, ich sage mal, dass mal einer irgendwie zu spät reinkommt, nicht reinkommt.

Thorsten Jekel

Also dazu gehört eine gute Planung. Also ich stresse da auch manchmal meine Mitstreiter, weil ich sage mal, wir machen nicht, wir wetten das, wir machen Tagesschau und die Tagesschau fängt eben 20 Uhr an und da ist genau durchgetaktet, welche Matzwahn läuft. Also man braucht eine sehr große Disziplin, gerade wenn man eben Formate hat, wo man auch parallele Stränge hat, weil unsere Erfahrung ist, bei einem Live-Event ist es vielmehr so, dass die Leute reinkommen, die ganze Zeit da sind. Bei Online kommen die Leute auch zwischendurch mal rein. Da gehen die mal zwischendurch raus. Deswegen lassen wir beispielsweise auch diese Bauchbinden, die uns aus dem Fernsehen kommt, die blenden wir nicht nur kurz ein, die lassen wir immer stehen. Also haben wir auch gelernt, weil du wählst dich später ein und dann sagst du: Ja, ist es jetzt der, der im Programm steht oder ist es nicht? Da müssen wir erst mal reinhören. Also so ein paar andere Gesetzmäßigkeiten gelten schon. Und was wichtig ist, da sollte man drauf achten, das machen wir beispielsweise, Ich bin auf der einen Seite hinter der Kamera und wir haben immer ein Zwei-Studio-Prinzip. Das heißt, wenn wir eine hybride Veranstaltung haben, haben wir mit meinem Partner Emmanuel Koch und seiner Mannschaft Leute, die dort immer vor Ort sind.

Thorsten Jekel

Wir werden ab November sogar eine eigene Event-Location haben, wo wir 150 Leute coronagerecht reinkriegen nach Corona 400. Da ist immer eine Koch mit seinem Team. Ich bin in Berlin in unserem Hauptstadtstudio und wenn einer von uns beiden abraucht, dann kann man eben jederzeit auch sagen: Okay, Berlin übernimmt, Osnabrück übernimmt. Das heißt ja dieses gegenseitige Austauschen. Und wir hatten es auch schon, dann hatten wir mal jemand zugeschaltet, da war die Batterie in seinem Audiopack leer. So, und dann bin ich halt schnell reingesprungen. Oder wir arbeiten zum Beispiel sehr gerne mit Tom Friedlander, ist ein Musiker, der ist auch Twitcher, also der streamt Spiele und der kann eben, mit der rechten Hand spielt der Klavier, mit der linken Hand bedient er den Chat. Also das heißt, man braucht auch schon ein Team an Leuten, die eben so was auch begleiten können. Und Musik, so wie wir es mit Tom Friedlander beispielsweise machen, der ist so Co-Moderator, Musical-Co-Chorus. Musik ist auch etwas, wo man diese emotionale Komponente wieder reinbringen kann, weil Musik ist was sehr Emotionales und auch wieder die Dialogkomponente, weil das ist bei uns die Human Jukebox. Das heißt, wenn wir ein Format haben, dann sagt der Mensch: Von solchen spielen.

Thorsten Jekel

Und von irgendwie tausend Titeln kann er mal einen nicht. Aber das Schöne ist, wenn wir die nächste Pause haben, kann der den Titel dann auch, den schafft er sich dann schnell drauf. Und das sind so Elemente, wo man einfach schon wechseln sollte zwischen den Elementen, vielleicht noch ein Stück mehr als bei einer reinen Präsenzveranstaltung.

Peter Bluhm

Alle, die jetzt uns zuhören oder zu sehen, die merken, du machst das beruflich, du brennst auch dafür und du bist auch ein bisschen in den sozialen Medien hier und da unterwegs. Und manchmal postest du dann auch, wenn du gerade in so einer Produktion bist und dann sehe ich immer eine ganze Masse Equipment. Da sind wir nicht bei meiner Webcam, da sind wir nicht mehr nur beim Headset, was man so im einschlägigen Fachmarkt holt, sondern da stehen Rechner, Batterien, hätte ich jetzt fast gesagt, Monitoren nehmen, Monitoren. Was ist das für eine Technik? Kann man das überhaupt? Sollte man das als Unternehmen überhaupt selbst organisieren? Weil wenn man die Technik hat, hat man noch lange nicht das Know-how.

Thorsten Jekel

Das lässt sich schwierig aufbauen. Also wenn man jetzt ein Unternehmen ist, wie Volkswagen beispielsweise, die eben Ressourcen haben, die sagen: Ich kommuniziere regelmäßig Dann ist es natürlich irgendwann auch wie bei jedem Insourcing-Projekt in einer Überlegung, da macht es so was Sinn, das selbst zu machen im eigenen Haus, weil dann ist es manchmal, wir unterhalten uns da, auch wenn man so was wie bei Toyota anschaut, bei Kunden, da unterhält man sich dann schon über sechsstellige Budgets, wenn man so macht. So, wenn man das entsprechend In-House macht, dann kann man da, wenn man es regelmäßig macht, eben dann auch mit eigenen Ressourcen manchmal sogar kostengünstiger arbeiten. Wenn man so was nicht jeder als Volkswagen, also wenn man das, ich sage mal, etwas weniger macht, dann macht es meistens Sinn, das eher outzusourcen. Einmal wegen des Aufwandes, zum zweiten fast noch wichtiger. Die Plattformen und die Technologie entwickelt sich einfach so schnell, dass es uns, die ja die ganze Zeit damit arbeiten, schon schwer genug fällt, da immer up to date zu sein. Und Plattformen, die die gestern unbrauchbar waren, sind heute super toll und andersherum. Auf der anderen Seite, ich sage auch immer Relevance vor Firlefance und diese ganzen Bildschirme, die sind nur deshalb da, weil was wir auch gelernt haben: Ich habe einmal einen Livestream in den Sand gesetzt, also der ist wirklich, dann mussten wir abbrechen.

Thorsten Jekel

War zum Glück ein interner, unbezahlt, nicht vom Kunden. Das war deshalb, weil ich alles auf einen Rechner konzentriert hatte und der wurde zu heiß und dann war er irgendwann weg. Und die vielen Rechnungen sind deshalb da, weil wir gelernt haben, wenn man einzelne Aufgaben eben in der Livestreaming-Produktion möglichst verteilt, dass ich sage: So, für jede Zuschaltung habe ich einen eigenen Rechner, ich habe für Fotos einen eigenen Rechner, ich habe für Videos einen eigenen Rechner, also wo wir Dinge einspielen können. Dann Man verteilt man die Last, man reduziert das Risiko, dass irgendwas in die Hose geht und hat immer noch mal ein Backup. Also das heißt, wenn ein Rechner abschmiert, auch immer bewusst Windows und Mac. Das heißt, wenn einer von den beiden mit irgendeinem Update mal patszt, können wir jederzeit umschalten. Aber den Kreis auch zu schließen in Richtung von Unternehmen, das braucht man wirklich nur, wenn man professionelles Business-Livestreaming betreibt und viel wichtiger ist, dass man sich über das Format Gedanken macht. Und auch vorher gab es ja schon durchaus den Twitternden CEO oder den CEO, der sich, Herr Dornemann beispielsweise, schon der sich per E-Mail einmal per Woche bei den Mitarbeitenden gemeldet hat.

Thorsten Jekel

Also man muss gar nicht in wirklich in high tech immer denken, sondern im Sinne von, Mensch, gerade in Veränderungsprozessen, wenn man intern denkt, zu sagen: Was sind denn die Sorgen von Mitarbeitenden? Und da hat man die klassische Situation, dass man einfach oft nicht Kommunikation hat. Und meine Erfahrung, ich habe ja in führenden Unternehmen auch in größeren gearbeitet bis hin zur Geschäftsführung. Ich habe immer die Erfahrung gemacht, wenn man nicht kommuniziert hat, dann ist diese berühmte Scheißhausparole, sage ich jetzt mal so, immer größer geworden. Die Gerüchteküche ist gebrodelt und auch als Geschäftsführende weiß man auch nicht immer, wie es jetzt unbedingt weitergeht, aber zumindest kann ich mich vor die Mannschaft hinstellen kann und sagen kann: So, das ist der aktuelle Stand. Wir wissen auch nicht, wo wir in fünf Jahren stehen, aber da sind wir dran. Wir halten euch auf dem Laufenden. Und hier ist, glaube ich, gerade in Verwendungsprozessen klare Kommunikation wichtig und da kann digital helfen, schneller, gerade verteilte Mitarbeitende zu erreichen, als wenn man die vielleicht nur einmal im Jahr bei einem Präsenz-Kick-off erreicht und man verliert sie unterhalb des Jahres.

Peter Bluhm

Thorsten, ich versuche, unser Gespräch mal zusammenzufassen. Das eine, was ich mitgenommen habe, ist Relevance vor Fehlfanz. Nicht nur immer an Technik denken, sondern einfach auch mal tun, sich vor die Kamera setzen, etwas aufnehmen und sich angucken, wie das wirkt. Und meistens ist das besser, als man denkt. Und das andere, was ich mitgenommen habe und das betrifft Veranstaltungen, die größer werden, wenn es dann wirklich auch mehr als 100 Leute sind, die beteiligt sind. Backup vor Fuckup, sozusagen, weil das Thema Fuckup ziemlich naheliegt bei diesen Veranstaltungen. Der Grad zu diesem letzten Begriff ist ziemlich nahe, wenn man da keinen Profi an seiner Seite hat und das kann einem dann ganz viel kaputt machen und die Reputation auch persönlich ziemlich zerstören. Und von daher, wenn man 100 Leute in der Leitung hat, dann macht es Sinn, das zu professionalisieren und dann spielt auch Technik eine ganz entscheidende Rolle und da bist du natürlich Ansprechpartner und wir werden dich auch in den Shownotes verraten. Sehr, sehr gerne. Herzlichen Dank für diese spannenden Impulse, für die ganz konkreten Impulse und für deine erfrischende Art, Thorsten. Herzlichen Dank.

Thorsten Jekel

Danke, gleichfalls. Vielen Dank für die Einladung, lieber Peter. Bis zum nächsten Mal.

Your email address will not be published. Required fields are marked

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}