Das Interview mit Maik Pfingsten

Podcast Interview mit Maik Pfingsten
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Thorsten Jekel

Ja, in diesem Sinne wieder ein herzliches Willkommen bei einer weiteren Folge von Digital4Productivity. Und Sie wissen ja, ich beschäftige mich immer mit dem Thema Technik, aber immer mit dem Fokus: „Erst Hirn einschalten, dann Technik“. Und das heißt vor allen Dingen, dass Technik dann sinnvoll ist, wenn sie dabei hilft, Geschäftsmodelle zu optimieren oder es möglich zu machen. Und Sie wissen, ich bin jemand, der seinen Großteil seines Geldes damit verdient, Zeit gegen Geld zu tauschen. Und ich habe von unter anderem meinem Interview-Gast gelernt, dass das vielleicht nicht so eine gute Idee ist und dass es da deutlich bessere Wege gibt, seine Expertise an den Mann oder an die Frau zu bringen. Die Grundidee, über die ich in dieser Folge gerne sprechen möchte, ist eine für mich geniale. Und zwar, kommend aus einem Wissensarbeiter, der gesagt hat, okay, gegen einen Tagessatz bekommst du eine Beratungsleistung oder eine Trainingsleistung, habe ich mich schon ein Stück weiterentwickelt in das Thema zu sagen, okay, du möchtest ein Ergebnis, dafür kriegst du ein Paket und dafür kriegst du ein Paket-Preis. Das geht so in Richtung Value-based Pricing. Es geht aber noch ein Stück weiter, und zwar die Idee zu sagen, ich baue aus einem Produkt ein Product. Ein Product heißt Service sozusagen. Und da sind wir bei einem Thema, wo es eben darum geht zu sagen, dass ich eben ein Product heißt Services baue aus meinem Angebot. Und das hört sich im ersten Step mal sehr theoretisch an, aber Sie werden sehen, im Rahmen dieser Episode, ich habe einen absoluten Experten für dieses Thema eingeladen und dieser absolute Experte ist, jetzt verrate ich den Namen auch, viele werden ihn schon kennen, Maik Pfingsten. Herzlich willkommen, lieber Maik Pfingsten.

Maik Pfingsten

Danke Thorsten. Schön, dass ich da sein darf.

Thorsten Jekel

Ja, total klasse, dass du da bist. Und die, die Maik noch nicht kennen. Also er ist jemand, der für mich in diese Kategorie gehört, die ich immer sehr, sehr gerne verfolge, nämlich Indikator hier Schwimmer. Was heißt das? Ich lasse mir immer ungern von einem Nicht-Schwimmer erklären, wie man schneller schwimmt. Da habe ich ja irgendwie so einen einschränkenden Glaubenssatz. Und der liebe Maik Pfingsten, der kommt aus einer Beratungsecke und hat es geschafft, ein standardisiertes, sehr werthaltiges Produkt so zu bauen, dass es einen extremen Nutzwert für den Kunden und auch gleichzeitig für ihn generiert hat. Und das führt mich, bevor wir über dich reden, zu der Frage, was ist denn diese Grundidee, über die ich jetzt schon hier so lange in der Anmoderation drüber her rede? Was ist denn so das Problem, was man mit dem Thema Zeit gegen Geld hat? Und was ist denn da so die Grundidee, die du mit deinem Thema Product heißt Service dagegen hältst?

Maik Pfingsten

Weißt du Thorsten, als ich mich mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt habe, war ich noch sehr jung. Also ich komme aus dem Ruhrgebiet, zwischen Kohlen und Stahl aufgewachsen, habe dann ein Ingenieurstudium gemacht und während des Studiums habe ich mich natürlich schon damals mit dem Thema Selbstständigkeit und Unternehmertum beschäftigt, weil ich da in der Zeit gemerkt habe, so der Maik und die Stechuhr, wir werden im Leben keine Freunde. Also Künstler ist mir nicht gegeben, dachte ich, so komm, weißt du was, also Unternehmer. Und so habe ich dann halt bei uns dann auf allen Gründerseminaren und wo man so alles dann so rumhoppst an der Hochschule gesessen und alle erzählten mir, ja hier Start-up, Start-up, Start-up, du musst jetzt hier irgendwie ein Tech-Startup gründen. Das ist natürlich noch mal dreimal so schwer, wenn du Ingenieursstudium machst, als wenn du jetzt irgendeine andere Thematik studierst im Kontext, weil die immer dachten so, wir gehen von der Hochschule, wir gehen als Ingenieure da raus und morgen fällt da in Bochum der nächste Silicon Valley irgendwie. Und ich saß immer in diesen ganzen Gründerseminaren und Planspielen und ich habe natürlich auch Bücher geschlungen und alles, und habe da immer gesagt: Nee, so dieses, ich hole mir ein VC Money, ich haue da 15 Mitarbeiter rein, ich verbrenne das Geld, mach den Markt klar, verkaufe den Kram. Das ist nicht meins. Ich fühlte ich mich da irgendwie so überhaupt nicht angesprochen unternehmerisch. Und wenn ich dann immer da hingegangen bin zu den Dozenten oder zu diesen ganzen Startup-Beratern oder VC-Leuten und Business Angels. Und ich immer gesagt habe, so gibt es noch was anderes? Dann haben die gesagt, wenn du Ingenieur bist, dann machst du halt ein Ingenieurbüro auf und dann bleibt dir halt nur Zeit gegen Geld tauschen. Machen die anderen auch so, macht es auch so. Viel Spaß. Und so bin ich aus der Uni raus. Dann habe ich fünf Jahre in der Wirtschaft in der Automobilentwicklung gearbeitet, als Entwicklungsingenieur, Systemingenieur und bin dann aber mir war klar, das funktioniert ja alles nicht. 2005 in die Selbstständigkeit gegangen, habe ein Ingenieurbüro gestartet. Was habe ich gemacht? Genau den Plot umgesetzt. 15 Mitarbeiter eingestellt, ja, „Zeit gegen Geld“-Geschäftsmodell aufgebaut, Auto- und Wirtschaftskrise 2008 durchgesegelt mit dem blauen Auge hinten rausgekommen und festgestellt, eh, das ist hier nicht mein Geschäftsmodell.

Thorsten Jekel

Und das Interessante ist, bevor du weiter gehst. Wir haben ja hier eine Episode, die auf der einen Seite sicherlich für alle Unternehmerinnen und Unternehmer interessant ist, aber ganz besonders heute mal vor dem Hintergrund einer Zielgruppe gedacht ist. Und zwar viele meiner Hörerinnen und Hörer sind Steuerberatende. Ich bin ja schon seit 20 Jahren Referenzkunde der DATEV und seit 2012 gebe ich das Chefsseminar des iPad im Kanzleialltag. Und eines dieser Dinge, was ich immer ganz am Anfang abfrage, ist zu sagen, weshalb kommen Sie denn in dieses Seminar? Und da sagen viele immer Ja, das iPad ist ja irgendwie so ein Element einer erlebten Beratung. Das höre ich auch immer wieder von meinen Teilnehmenden. Und ich baue immer gerne darauf, dass ich sage, jawoll! Also ich glaube auch das Thema Pendelordner buchen ist etwas, was heute KI kann, morgen ein Inder oder andersherum, je nachdem wie man sieht. Ich glaube, es kann ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Und ich glaube, dass man als Steuerberater eben einen großen Nutzen dabei schaffen kann, wenn man auf der einen Seite seinen Mandanten hilft, dieses Nervthema Buchhaltung möglichst zu verschlanken durch eben pfiffige EDV-Tools und das andere eben sie betriebswirtschaftlich zu beraten. Und da habe ich von dir gelernt, lieber Mike, da gibt es ja so die Idee, die auch einige Steuerberater in deinem Kundenkreis umgesetzt haben, dass ich sage, ich kann dort eben Produkte bauen, die ich sehr stark standardisieren kann, wo ich einen großen Wert schaffen kann. Also diejenigen von ihnen, die Steuerberatende sind, bleiben sie auf alle Fälle dran. Wir werden auch noch, nachdem wir erst mal erklären, was dieses Thema Product heißt Service ist, werden wir auch ganz konkrete Beispiele aus der Steuerberatung hier bringen. Ich glaube nur wichtig ist zuvor einmal zu verstehen, was denn die Grundidee dieses Produkt-based Service ist. Und du sagst ja schon, du hast ja ein Ingenieurbüro gegründet. Und ich finde immer dieses Beispiel so schön anfassbar dieses Themas Lastenheft im Rahmen von Projektmanagement. Magst du da vielleicht mal an diesem Beispiel erklären, was da so eine alte Vorgehensweise ist und wie da so deine Idee zum Thema Product ist? Weil ich finde, das ist immer so ein anfassbares Beispiel, wo man sehr schnell versteht, wo da der Unterschied in der Denke ist.

Maik Pfingsten

Genau. Aus diesem Frust, den ich beschrieben habe, stand 2010 genau dieser Impuls, das muss anders gehen. Und habe dann alles komplett einmal auf links gedreht, habe noch mal gestartet und habe gesagt, das machen wir jetzt anders und bin dann über die Schritte, die ich dann gemacht habe, an den Punkt gekommen, wo ich gesagt habe Moment, ich habe da so eine Dienstleistung, das ist das Lastenheft für diejenigen unter ihnen, die jetzt eben das Lastenheft noch nicht gehört haben, stellen Sie sich vor, das ist der Bauantrag, den der Architekt macht, wenn Sie ein Haus bauen wollen, das machen wir Ingenieure für ein technisches Entwicklungsprodukt, ist das ein technisches Dokument. Nachher wieder vergessen, ist aber einfach notwendig im Ingenieurskontext. Und das machen wir, war immer individuell. Das Teil meines Systemingenieur Handwerks, das gehört einfach dazu. Ist jetzt nicht das Spannendste, sage ich auch ganz offen. Aber es ist ein extrem wichtiges Artefakt, ein technisches Dokument im Rahmen vom Projektmanagement. Aber das haben wir immer individuell gemacht und teilweise über Monate und dann auf Stundensatz oder auf Tagessatz Basis abgerechnet. Das hat alles irgendwie nie für alle Beteiligten funktioniert. Also das Ergebnis war schon da, aber so richtig auf den Punkt.

Und so bin ich dann im März 2015 an dem Punkt gewesen, wo ich gesagt habe, ich setze mich jetzt mal einen Tag hin und denke das noch mal neu und habe überlegt, was wollen die Kunden? Die wollen schnell ein Lastenheft. Das kann ich liefern. Das ist Teil meiner Profession. Aber wenn wir das so machen, dann mache ich mir ganz genau Gedanken, wie aus meiner Sicht ein Sternekochrezept abläuft. Ich bin ja Meister meines Fachs, ja, und habe mir dann überlegt, wie kann ich in zwei Wochen genau das gleiche Ergebnis liefern? Vollständiges freigegebenes Lastenheft in der Qualität und Güte, die ich in meiner Profession erwarte, voraussetze sogar. Und das auch noch zum festen Preis, damit ich rauskomme aus diesem Zeitumgehend. Und so habe ich das an dem Tag gemacht und hatte am Ende des Tages eben halt Lastenheft in zwei Wochen. Das war meine Ingenieur-Dienstleistung und der Preis war basierend auf dem Wert, den ich liefere und der Wert immer abhängig von der Größe des Projektbudgets, was die Kunden haben. Die meisten waren so im 5-Millionen-Euro-Bereich und dann haben wir das, ich habe so eine Art und Weise, wie ich das runter rechne. Können gerne im Detail reingehen, aber erst mal die Abkürzung mit Unterrechner und dann kam ich, irgendwo kam ich immer zwischen 10 und 25.000 Euro pro Stück Lastenheft raus. Und das Spannende war, dem Kunden war es plötzlich völlig egal, wie viel Zeit ich investierte. Und dadurch, dass ich diese hoch, gerade standardisierte, systematisierte Vorgehensweise konnte ich plötzlich hingehen und immer weiter dieses Sternekochrezept verbessern, war hinterher auf meiner Seite auf unter 30 Stunden. Ich weiß nicht, du musst dir mal vorstellen, ich stand 2017 vor meinem Monitor eine Viertelstunde habe ich den Sende-Button angestarrt, als ich eine Rechnung über 25.000 € rausschicken wollte, weil ich genau wusste, die schicke ich raus. Der Kunde wird die sofort bezahlen, der weiß, worum es geht. Aber auf meiner Seite sind es nur 30-Stunden-Aufwand. Das ist so krass anders. Und das ist das, was ich meine. Und Project per Service ist viel mehr als nur eine systematisierte, standardisierte Dienstleistung. Aber sie ist, sie öffnet, es ist eigentlich das perfekte Geschäftsmodell für uns Freiberufler.

Thorsten Jekel

Ich finde das total genial. Ein Stück weit setze ich das ja als Vortragsredner schon durchaus um, wenn ich gefragt werde, wie kommen Sie denn auf dieses dünne Brett für einen 20 minütigen Vortrag 500.000 Euro plus 500 Reisekosten-Pauschale abzurechnen. Das heißt, Sie kriegen den Vortrag umsonst, ist überhaupt gar kein Thema. Sie kriegen nur nicht 35 Jahre Lebenserfahrung und einen Haufen Speaker-Ausbildung und ein Executive-MBA-Studium und einen Haufen Fehler, die ich schon gemacht habe. Die müssen Sie mir bezahlen. Und die sind erfahrungsgemäß ein bisschen teurer als die fünfeinhalb. Also ein kleines Stück ist das ja schon, wo jemand sagt, das ist ja ein perverser Stundenlohn, wo ich sage, ne, das ist einfach „Best of“ in dem Bereich, was man hat. Jetzt finde ich es bei dir aber noch ein Stück weit konsequenter umgesetzt. Vielleicht magst du das mal an dem Beispiel, ich fand es ja plastisch, ich habe dein Buch auch gelesen zum Thema Produkt heißt Service und in diesem Buch, und das kann ich übrigens sehr empfehlen, stand eben dieses Beispiel, wie du mal den Preis errechnet hast. Wie kommst du auf 20.000 € für ein Lastenheft, wenn du das vielleicht mal kurz skizzieren könntest, weil ich fand die Denkweise extrem gut, dass du einfach von dem Wert, den du für den Kunden schaffst, einfach einen Preis ableitest, der so plausibel ist, dass keiner auf die Idee kommt zu sagen, sind sie bescheuert, mir so viel Geld abzunehmen, sondern gleich zum Gegenteil. Das fände ich mal spannend, wenn du das mal für uns hier skizzieren könntest.

Maik Pfingsten

Gerne. Also ein vergleichbares Problem beim Lastenheft hatte ich auch immer. An was soll ich jetzt diesen Preis festmachen, wenn ich ihn nicht an meiner Zeit festmachen will? Stückzahl Seiten ist auch irgendwie bescheuert, weil ich habe so viele Lastenhefte gesehen in meinem Leben. Je mehr Seiten, umso höher war die Wahrscheinlichkeit, dass da totaler Müll drin stand. Also wenn ich jetzt in zwei Wochen einen Lastenheft generiere, sind das erfahrungsgemäß 30-40 Seiten hochkondensiert auf den Punkt genau das inhaltlich, was rein muss. Wie kriege ich da jetzt einen Preis dran? Und dann war für mich so der nächste Schritt zu sagen, okay, an was kann ich denn so einen Startpunkt festmachen? Und bei meinen Kunden war es immer das Projektbudget. Ja, was ist das Budget, was der Kunde plant für sein Projekt? Und dann kam ich in ein Erstgespräch, ja, das ist euer Projektbudget. Und da ich ja im Bereich unterwegs war damals, wo wir mit Verschwiegenheitserklärungen und so weiter arbeiten müssen, weil Lastenheft ist meistens zwei Jahre bevor sowas überhaupt später mal die Welt erblickt. Ja, ich habe Technologien beschrieben, die jetzt erst auf den Markt kommen, haben die mir den Preis nicht nennen wollen. Also habe ich immer so einen Wurf gemacht und gesagt, so 5 Millionen € und dann sah ich immer schon im Erstgespräch beim Gegenüber so, aaa, kriegt der totales Augenzucken, dann bin ich wahrscheinlich weit drüber, was die gewohnt sind und schläfte mir gerade so dämmerig vom Stuhl, dann bin ich weit drunter als das, was sie gewohnt sind. Und so konnte ich den ersten Einschätzungen machen. Und dann habe ich gesagt, hör mal zu, Projektmanagement bedeutet auch wir machen Risikomanagement, ganz klassisches Grundlagenhandwerk, da haben wir gesagt, ja, ja, ja, ich wusste genau, das machen die nicht, weil es immer so ein geliebtes Kind ist, das Risikomanagement, im Projektmanagement. Und dann habe ich gesagt, ja 30% Risikobeitrag, also 30% Wahrscheinlichkeit, dass Projekte scheitern. Da gibt es unendlich viele Studien bei uns in unserem Kontext zu. 30% oder zum einfachen Rechnen ein Drittel, ein Drittel von 5 Millionen Euro sind 1,5 Millionen Euro. Das ist der Risikobeintrag, den ich theoretisch jetzt in der Schweiz in den Tresor stecke. Und wenn es dann knallt und brennt im Projekt, dann hole ich das Geld wieder raus und bezahle davon die Projektfeuerwehr. So, also löse mein Problem, oder, und das gehört auch zu diesem Themenfeld Risikomanagement im Projektmanagement, ich überlege mir Maßnahmen, um vorher das Risiko zu reduzieren. Eine Maßnahme könnte zum Beispiel sein, super guter Projektmanager/Projektmanagerin da rein zu setzen, die extremst erfahren sind. Das reduziert das Risiko. Ich setze ein Projektteam in das Projekt, was unglaublich erfahren ist zu diesem Thema. Reduziert das Risiko. Oder, oh Wunder, wir setzen uns mal ganz vorne hin und dokumentieren mal die Wünsche und Anforderungen des Kunden. Man nennt das Lastenheft, reduziert das Risiko. Ja. So, da gibt es auch Studien zu. Wenn ich die heranziehe, dann werden sie mir wahrscheinlich komplett vom Stuhl gefallen, weil das Lastenheft, das Risiko sehr, sehr stark reduziert. Und so habe ich mal in den Gesprächen hingegangen und gesagt: Weißt du was, wir machen das ganz einfach, ein Drittel, ein Drittel, ein Drittel, also, ne, ein Drittel Projektmanagement, ein Drittel Team, ein Drittel Lastenheft, Risikoreduktion. Das heißt ein Drittel von 1,5 Millionen Euro Risiko sind 500.000 Euro. Das heißt, der Wert eures Lastenheftes sind 500.000 €. Da haben die mich schon mal mit Sonnen-Augen angeguckt, weil noch nie einer ihm vorgerechnet hat, was ist ein Stück Papier wert? Ja. So, und dann bin ich hingegangen, okay, wenn wir dieses Lastenheft sehen, wie viel Wertbeitrag kommt denn von euch, wie viel kommt von mir? Und dann bin ich hingegangen mit einer 80/20-Ansatz, ist eine Möglichkeit, man kann auch 50/50 nehmen oder andere. Aber ich bin halt mit 80/20 rangegangen, weil ich gesagt habe, der Lastenheftinhalt, der kommt von euch, der ist hoch individuell, das ist euer Stoff. Ich bin der Profi. Ich bin derjenige, der als Methodiker daraus ein professionelles Dokument macht. Und so habe ich den gesagt 80% Wertbeitrag von euch ist ja der Inhalt, 20% von mir ist das Handwerk. 20% von 500000 Euro sind 100000 Euro, ist mein Wertbeitrag. So, und jetzt ist es so bei Lastenheften in so einem Projekt, die haben so drei, vier, fünf Iterationsstände über die Zeit, die werden immer weiter upgedatet, es gibt neue Wünsche, neue Anforderungen und ich war auf das initiale Lastenheft oder habe auf das initiale geschrieben. Und habe gesagt, dann teilen wir das Ganze durch fünf. Ja, 100.000 durch fünf sind 20.000 und das war der Preis. Und so bin ich vorgegangen.

Thorsten Jekel

Das heißt eben hier, ich sage mal, ich bin schon den halben Schritt in die Richtung gegangen zu sagen, okay, ihr zahlt mir meine Erfahrung. Das ist aber nicht der Wert, sondern zu sagen, du bist konsequenterweise von deinen Schuhen in die Schuhe des Kunden reingegangen und hast gesagt, welchen Wert generierst du und was ist dort ein Wertbeitrag, den du eben lieferst und den du dir damit auch fairerweise vergüten lässt? Und der Erfolg gibt dir recht. Also vor dem Hintergrund, für mich war es eine komplett neue Denkweise und auch noch mal eine Weiterentwicklung, das Thema Value-based Pricing, auch das Thema Paketpreises ist noch mal weiter gedacht, wie ich finde. Jetzt habe ich ja angekündigt, dass wir das Ganze noch mal sehr anfassbar machen für Steuerberatende, die hier zuhören. Also diejenigen, was sabbert denn da so lang rum? Das hat ja mit uns nichts zu tun als Steuerberatung. Ich glaube, es hat eine ganze Menge mit Steuerberatung zu tun, weil was ich wahrnehme, ich bin ja auch für einen Steuerkanzleien, was ich wahrnehme, sind mehrere Punkte. Zum einen nehme ich wahr, dass dieser Kampf um 9 € für eine Lohnabrechnung immer härter wird, wo es einfach Wettbewerber gibt, die, sei es aus Niedriglohnländern oder sei es mit jetzt KI unterstützt, solche Lösungen automatisiert abbilden können. Also da glaube ich, ist man nicht nachhaltig entsprechend unterwegs. Das nächste, was ich wahrnehme, ist, dass es natürlich auch den Mitarbeitenden nicht unbedingt Spaß macht, dort solche Lolo-Jobs zu machen in dem Bereich. Und was ich dann eben auch wahrnehme, dass es deshalb eben schwierig ist, auch Mitarbeitende zu bekommen. Und man muss eben dann mit immer weniger Personal idealerweise eben auch Jobs machen, die gut vergütet werden. Und wie ist denn da der Ansatzpunkt der Steuerberaterin. Ich glaube, mit der können wir mal anfangen. Ich fand, das ist ein schönes, anfassbares Beispiel, die sich ja, glaube ich, mit dem Thema Nettolohn-Optimierung dort mal Gedanken gemacht hat. Wie ist denn da so der Denkansatz, den die Kollegin sehr erfolgreich dort umgesetzt hat?

Maik Pfingsten

Genau. Um einfach kurz die Brücke zu springen. Wie kommt der vom Lastenheft zu einer Steuerberaterin? Hintergrund ist der, ich habe 2014 einen zweiten Podcast gestartet, wo ich mein freiberufliches Unternehmerwissen ein bisschen reingekippt habe. Das führte dazu, dass andere Freiberufler auf mich zukamen und sagten noch mal, das will ich auch machen. Das führte dann zu einem zweiten Geschäft, wo ich genau das heute nämlich tue. Ich tue das, was ich eigentlich mir vor zehn Jahren gewünscht habe. Ich helfe anderen Freiberufler, diesen Weg zu gehen, diesen Schritt zu machen. Und die Jaqueline kam auf mich zu. Das war jetzt im Mai 2023 und sagte Hör mal, wir müssen mal reden. Sie ist Steuerberaterin, klassische Kanzlei, 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Klassisches Geschäft seit 30 Jahren. Der übliche Inhalt. Aber auch genau die Themen, die du angesprochen hast. KI verändert die Geschäftsmodelle gerade in diesem Kontext dort. Das Thema Fachkräftemangel ist ein Riesenthema. Ja, ich kann das verstehen. Das sind hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade wenn du in einem komplexeren Kontext sind, sind es ja auch oftmals Leute mit einem kaufmännischen wirtschaftlichen Hintergrund, die ja auch wie du ein MBA-Studium in irgendeiner Form und Art gemacht haben. Und dann willst du nicht einen Lohn buchen oder auf ein Zehntel Umsatzsteuererklärung fertig machen. Dafür hast du nicht studiert. Das heißt, sie kam auf mich zu und sagte, ich will das anders machen, ich habe da eine Idee. Ich habe da einen Bereich in meinem Kanzleiwesen, wo ich eine Dienstleistung anbringen kann, die außerhalb ist im klassischen Steuerberatung, Lohnbuchhaltung, Umsatzbuchhaltung, Steuererklärung auf Jahresende und so weiter, die üblichen Dinge, wo sie sich auch rausnehmen kann aus dem alten Geschäftsmodellen, die oft auch Zeit gegen Geld hoch kalkuliert worden sind oder auch mit den Kunden immer vereinbart sind. Und das war eben genau dieser Punkt, wo sie sagte, ich kann durch meine Expertise und Kompetenz einer ganz definierten Zielgruppe dabei helfen, auf der einen Seite die Personalkosten zu reduzieren, auf der anderen Seite aber als Arbeitgeber auch hoch attraktiv zu werden und gleichzeitig mich davor schützen, dass ich mir Sorgen machen muss, dass andere meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen abwerben. Und diese Zielgruppe, die sie sich ausgesucht hat, waren Handwerksmeister. Kleine Betriebe, zehn Leute. Das Problem ist, wie machst du jetzt diese Dienstleistung als standardisierte systematisierte Product heißt Service, also ein Service, der wie ein Produkt funktioniert, wo sie ein klares Ergebnis versprechen kann, wie ich mit den Lastenheft, da sie einen klaren Preis dran machen kann, ohne dass der Kunde das Gefühl hat, ja, da kommt jetzt hier noch dreimal die Ecke und will Nachforderungen haben oder so, sondern wirklich ganz klar das ist der Wert, das ist das Ergebnis, das ist der Preis. Und so kam sie zu mir in den Workshop. Das ist ein Zwei-Tages-Workshop. Nach den zwei Tagen gehen die alle bei mir mit durch die Tür mit dem fix und fertigen Project per Service, die ganze Dienstleistung ist systematisiert. Wertbasierter Preis dran, Preisstruktur, Dokumentation und all das, was ich damals auch mit meinem Sternekochrezept gemacht habe. Ich habe es hinterher meine Sterneköche darauf ausgebildet, also andere freiberufliche Systemingenieure, die schon Meister, Meisterin ihres Fachs waren. Und das ist genau das, wo sie eingestiegen ist, wo sie gesagt hat, weißt du was, das machen wir jetzt mal, ich will das haben, ich will das als ganz klares Angebot haben. Das ist der Personaldiamant, wo sie eben halt zu einem festen Preis diesen Handwerksmeister innerhalb von vier Wochen im Grunde, ich sage es jetzt mal als Ingenieur und Unternehmer, Thema Lohn aufräumt. Aber das ist gar nicht der eigentliche Aspekt ist. Sie macht Geld frei im Unternehmen, ja, reduziert Lohnkosten, erhöht gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit. Und ermöglicht, dass die, die gerade im Handwerksbereich ist eine riesen Angst, die die haben, dass die morgen abgeworben werden worden so. Und das macht sie zum Festpreis in festen Zeit. Und das ist der Personaldiamant, den die Jacqueline dauernd entwickelt hat als Steuerberater.

Thorsten Jekel

Cooler Name dazu. Das heißt, was habe ich als mittelständisches Unternehmen für einen Nutzen davon?

Maik Pfingsten

Innerhalb von vier Wochen ist das alles implementiert, und zwar prüfungssicher. Ja. Das heißt, du hast auch nicht die Gefahr, und das ist ja oft bei Steuerberatern immer so eine Dieskussion, die kriege ich im Hintergrund oft mit, da gibt es so gewisse Menschen im Internet, die ganz seltsame Erklärbär-Videos da draußen schnell und technisch durch die Welt jagen, ja, obwohl sie überhaupt gar keine Steuerberater sind, auf das Steuerberater-Zunft wahnsinnig rumhacken. Das ist Teil ihrer Werbe-Modelle. Aber ob das rechtssicher ist und ob du dann dahinter bei einer Betriebsprüfung als Unternehmer dann wirklich dann Bestand hast, ist dann noch mal eine andere Medaille. Aber bis dahin ist dann dieser Schnell-und- hektisch-reich-werden-Guru weitergezogen. Und das ist eben das, was sie sagt. Innerhalb von vier Wochen mache ich das Thema. Du hast eine Kostenreduktion. Du kannst den Mitarbeitern am Ende mehr netto vom Brutto trotzdem zahlen. Also kannst du die Löhne erhöhen, was natürlich oder den Wert, also es ist nicht nur der Lohn, es gibt dann halt noch ein paar verschiedene, Sie hat glaube ich 50 oder 80 verschiedene Dinge, die man da in Anspruch nimmt. Das kommt immer auf die Mitarbeiter an, was die sich wünschen und aber auch gleichzeitig dann als attraktiver Arbeiter. Und das nach vier Wochen und das, ohne dass du die Steuerkanzlei wechseln musst. Das ist für die Handwerksmeister so unglaublich wertvoll.

Thorsten Jekel

Auch gut, es ist immer so dieses Thema zu sagen, oh, ich habe schon einen Steuerberater und, also sondern ergänzend dazu. Und wenn ich es verstehe, ist es so, dass eben der Arbeitgeber dort unter Umständen eben Lohnnebenkosten sparen kann und die Mitarbeitenden auch mehr Nettolohn haben, also eine Nettolohn-Optimierung praktisch für beide Seiten. Das Ganze aber rechtssicher und dann sogar so intelligent bisschen zu lösen, fand ich ja sehr, sehr smart. Ich habe mir das Interview auch angehört, was ihr vor kurzem gemacht habt in der letzten Podcast-Episode von dir ja auch sehr interessant zu sagen, dass sie ja bis hin zu diesem Thema, dass sie, wenn sie reingeht und sieht, hey, ihr habt schon alles ausgeschöpft. Wunderbar. Gar kein Thema. Also auch so ehrlich zu sagen, dann zahlst du da auch kein Geld. Das heißt, man zahlt jetzt nicht teures Geld, ohne dass man ein Ergebnis hat. Wenn sie helfen kann, dann ist es so, dass sie mehr hilft als sie kostet auf alle Fälle. Und von unserem gemeinsamen Freund Martin Sänger habe ich ja auch erfahren, dass sie sich sogar mit so Modellen beschäftigt, dass sie sagt, wenn es dann beispielsweise einen Nachteil im Bereich der Rentenansprüche gibt, dass sie dann sogar Konstrukte baut, wo da entsprechende Gelder sogar dann noch angespart werden, wo dieser Nachteil wieder langfristig auch ausgeglichen wird. Also wenn ich es so richtig verstehe, eben ein Gesamtkonzept, was einen großen Nutzen hat für den Mandanten und für die Mitarbeiter und damit ja auch wieder zur Mitarbeiterbindung bei den Mandanten in der sehr spitzen Zielgruppe führt, wenn ich es richtig verstanden habe, oder?

Maik Pfingsten

Genau. Und der Zauber ist jetzt, das macht sie nach einem ganz klar definierten Sternekochrezept, was immer gleich abläuft, immer gleich abläuft, was immer genau gleich auch von der Dokumentation durchgeführt wird, bis hin zu, dass sie es immer weiter effektiver machen kann. Das Spannende ist, und sie macht gerade die gleiche Erfahrung wie ich damals 2017 mit meinen Sterneköchen, mit den Systemingenieuren. Plötzlich bringst du diese Profession eigentlich in ihre handwerkliche Leidenschaft hinein. Weißt du, bei mir die Systemingenieure mögen gerne Systeme entwerfen. Bei ihr im Steuerberaterkontext, Diplomökonom, was auch immer BWL, alles rund das, was sich mit Steuern beschäftigt und einen akademischen Background hat. Die Lieben ist ja auf der einen Seite, ihre Profession zu leben, ja, auf der anderen Seite aber willst du ja auch nicht alle zwei Minuten bei der Chefin im Büro stehen sagen, was soll ich jetzt als nächstes machen? Sondern im Grunde hat Sie aus dem Kopf heraus dieses Sternekochrezept mit meiner Hilfe kondensiert auf einen Punkt, extrahiert und kondensiert auf einen Punkt, den Sie wiederum ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitergeben kann, die dann wiederum und das ist das Spannende, nach einem ganz klaren Ablauf, nach einem ganz klaren Sternekochrezept vorgehen können, immer gleich mit jedem Handwerkskunden immer gleich das gleiche Ergebnis auch versprechen können, aber inhaltlich individuell.

Thorsten Jekel

Total genial.

Maik Pfingsten

So plötzlich wird Zeit für Kreativität frei. Weißt du, das war bei mir mit den Lastenheft und meinem System-Ingenieuren auch so. Ja, die wussten jetzt genau so läuft das ab. Und wenn wir dann in die Thematik und die Thematik, dann kann man es vielleicht so schreiben oder so schreiben. Und das ist genau das, was am Ende passiert. Deine wertvollen, hochbezahlten studierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen nicht die ganze Zeit unten im Maschinenraum und fragen sich, muss ich jetzt so rumdrehen oder so rumdrehen, sondern die stehen oben und wissen genau, so fahren wir von A nach B. Das sind die Wegpunkte, die wir machen müssen. So müssen wir das dann durchführen. Inhaltlich in dem Fall jetzt mit dem Personaldiamanten kannst du total auf den Kunden eingehen. Von diesen 80, Sie sagte ja, diese 80 Maßnahmen, die es da gibt, 50 oder 80, ich weiß nicht mehr genau genau, die werden ja auch nicht alle angewendet. Aber da eben diese hohe Profession und Individualität im Inhalt, aber immer mit dem gleichen standardisierten Vorgehen. Das ist der Zauberer dahinter.

Thorsten Jekel

Total genial. Und wenn ich jetzt mal gucke, wie ist dann die Honorarstruktur? Wie rechnen Sie diese Leistung strukturell dann gegenüber ihren Mandanten ab?

Maik Pfingsten

Sie kalkuliert den Wert, den Sie frei macht durch ihre Leistung. Im Grunde ein bisschen ähnlich wie ich das mit dem Lastenheft gemacht habe. Sie hat einen anderen Anpack. Ja. Wo Sie ansetzt. Sie hat einen anderen, andere, also ich sage mal Parameter, an den Sie dreht. Aber die Grundidee ist genau die gleiche. Sie nimmt sich einen Wert, den oder einen Knopf, einen Anpack, von dem Sie wegrechnet und sagt dem Kunden dann okay, bei dir mit diesen Inhalten, mit diesen Zahlen, die du mir gibst und dem, was ich sehe, was ich an Nutzen stiften kann, ergibt sich mein Verhältnis von Hm zu Hm. Ja. Das ist bei jedem von uns immer ein bisschen anders. Aber am Ende sagt Sie Nach vier Wochen hast du dann für deine zehn Mitarbeitenden das gesamte Thema Personal A aufgeräumt. Ich habe dir alles so übergeben, dass du es alleine weiterfahren kannst. Du brauchst mich nicht mehr. Es ist ein Festpreis. Du brauchst den Steuerberater nicht wechseln. Und vor allem es ist auch von Rechts- und Prüfungssicher. Nach vier Wochen.

Thorsten Jekel

Total genial. Also ich finde das super. Also ich habe im ersten Step immer mehr so gedacht an den genialen Benefit für den Mandanten. Habe durch dich und durch das Interview auch und dein Buch auch verstanden, dass es natürlich auch für das Thema Mitarbeitende in der Kanzlei ein hoch attraktives Thema ist. Also da hatte ich so gar nicht im ersten Step drüber nachgedacht. Was ich auch spannend fand, du hast einen anderen Steuerberater als Beispiel, der hat glaube ich dieses Thema Immobilien für sich mal und Übergabe von Immobilien für sich mal auch als Product heißt Service entdeckt. Magst du da vielleicht mal, soweit du das darfst, berichten, wie da die Denkansätze bei diesem Steuerberater sind?

Maik Pfingsten

Ja. Also der Last Fall, der kam ziemlich genau, ein Jahr vor kam Jacqueline auf mich zu mit dem Thema. Und das hat mich sehr gewundert, weil ja, über die Jahre haben mich immer ganz verschiedene andere Freiberufler gefragt, aber in meinem Ingenieurskontext waren das häufig naturwissenschaftlich technische Hintergründe, Studien, also fachliche Studiengänge. Und jetzt steht da plötzlich ein Steuerberater, in dem Fall der Lars vor mir und ich denke so okay, das ist krass. Klar, als Unternehmer kenne ich Steuerberater, bin ja auch seit 18 Jahren selbstständig und habe einige Unternehmen auch schon aufgebaut und auch verkauft und so. Also ich kann schon, ich weiß was Steuerberater machen. Aber jetzt stand der Lars plötzlich bei mir in der Tür und sagt: Das, was du da erzählst, im Podcast, im Buch und das will ich auch. Und er war der erste im Mai 2022, also vor einem Jahr. Und in seinem Fall hat sich herauskristallisiert, seine Spezialität ist, das Thema Erbschaft- und Vermögenstransfer standardisiert zu regeln. Also er hat sich spezialisiert auf Unternehmer, Unternehmerinnen, die ein Immobilienvermögen haben von über einer Million Euro, wo er innerhalb von, ich bin mir nicht sicher sechs Wochen, meine ich sind es, komplett fix und fertig die gesamte Erbschaft geregelt hat, inklusive einem aktuellen Steuerersparnis in Lebenszeit.

Ja. Das heißt, seine Mandanten sind typischerweise Unternehmerinnen und Unternehmer, die so klassisch, weißt du, so 20-30 Jahre, Geschäft aufgebaut, Geld verdient, dann hat man hier mal so eine Immobilie gekauft und da mal so eine Immobilie gekauft. Und jetzt stellt man irgendwann an so einen Punkt, oh Mann, ich muss vielleicht mal meine Erbschaft regeln, weil ich habe vielleicht in meinem Hintergrund aufgrund von Gründen, Familie hat immer Gründe, die irgendwas bringen, kommt immer, wo man Dinge vorher geregelt haben will. Ja, weil ich weiß genau, wenn ich es nicht geregelt habe, dann greift irgendwo der Staat zu oder ich habe es nicht geregelt, dann kriegt es jemand in meiner Erbschaft Rangfolge, der es nicht händeln kann und dann aus dem Fenster schmeißt oder was. Es gibt Gründe ohne Ende. So, das Problem ist aber für diese Kundschaft, normalerweise, wenn ich jetzt hingehen will und sage, ich habe da jetzt so drei Immobilien, eine Million oder zwei oder so, ich weiß gar nicht, wo ich als erstes hinrennen soll. Und dann renne ich irgendwie erst mal ins Internet. Und dann ist die große Gefahr, im Internet rennen wir dann ganz schnell über auch wieder gewisse, schnell und hektisch Reichwerten nach. Ich glaube, wir kennen die alle.

Thorsten Jekel

Die Lambo Fraktion.

Maik Pfingsten

Ja, auch die. Ja, und dann, aber da ist kein gibt, der sagt, hey, ich bin a) vor meiner Profession, meiner Qualifikation und auch meiner Weiterbildung überhaupt in der Lage, das alles abzudecken. Und ich verspreche dir, das ist geregelt innerhalb von sechs Wochen inklusive Steuern, Notar, Verträge, deinen Wünschen alles plus eine Steueroptimierung. Den gab es da draußen nicht. Und das ist das, was Lars im Grunde gemacht hat. Eben genau diesen Schritt, wo er gesagt hat, hey, hör zu, ich mache das, ich regel das hochgradig systematisiert. Auch wieder das gleiche wie mit der Jacqueline oder das Gleiche auch wie bei mir damals mit den Lastenheften. Der Inhalt ist individuell. Die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Das Spannende war beim Lars, als wir diesen Workshop gemacht haben, das sind ja zwei Tage, der erste Tag ist systematisierend und visualisieren wir mal überhaupt dieses Sternekochrezept, dieses Prozess, diese Vorgehensweise, da standen wir am Abend davor und da sagt der Lars zu mir: „Okay, krass. Dieser eine Teil in meinen fünf Phasen, aber dieser eine Teil in dieser einen Phase, das ist der Teil, den ausschließlich ich aufgrund meiner Profession machen muss, stand das rechtlich.

Maik Pfingsten

Alles andere können ja meine Mitarbeiterin machen. Und ich kann das alles, und das war das, was für ihn auch so ein großes Aha war, Remote. Er muss nicht mehr zu dem Unternehmer in den Betrieb fahren, sondern er kann die ganze Kickoff-Datenaufnahme alles remote machen bzw. seine Mitarbeiterin kann das häufig schon remote machen, die ganze Vorbereitung remote machen, die ganze Kalkulation, das kann alles seine Sterneköche remote machen. Dann muss er natürlich ran mit seiner Profession. Er hat so eine Zusatzausbildung zum Thema, da bin ich jetzt auch nicht so drin, Erbschaft und Vermögen, die Eröffnung von diesen ganzen, auf jeden Fall hat er diese Zusatzqualifikation, die ihr als Steuerberater alle habt. Und dann den Teil macht er und dann ist quasi dann einfach nur noch die Übergabe an den Kunden, die Instanzierung, vielleicht noch den Rechtsanwalt, den Notar, der die danach dann noch folgen müssen. Und nach sechs Wochen hat der Kunde das alles geregelt zum Festpreis und hat dann noch Steuern gespart.

Thorsten Jekel

Ich finde das total genial und da fallen mir schon im ersten Step zwei, drei weitere Dinge ein im Rahmen der Steuerberatung beispielsweise so ein Thema Unternehmen an die nächste Generation übergeben, die mir jetzt spontan einfallen beispielsweise, ist vielleicht für den einen oder anderen Unternehmer/Unternehmerin ein Thema. Oder zu sagen, Nachfolger außerhalb der Familie zu finden, zu sagen ich verkauf mein Unternehmen. Natürlich, der Inhalt ist individuell, aber letztendlich ist es, ich sage mal, ich kenne das. Ich habe als Angestellter GmbH Geschäftsführer damals gearbeitet für ein amerikanisches Unternehmen. Da haben wir regelmäßig Unternehmen gekauft und verkauft. Ich habe einige in der Due Diligence begleitet. Das war immer der gleiche Prozess letztendlich. Also ich sage mal, das haben die sehr stark durchstrukturiert und letztendlich ist das, ich sage mal, dieses Thema Kochrezept. Ja.

Maik Pfingsten

Und der eigentliche Clou und Zauber liegt darin, es aus dem Kopf herauszubekommen von uns Freiberuflern. Klar, ich habe auch vorher Lastenhefte geschrieben. Das ist dieses, das, was wir am ersten Tag machen, das Systematisieren, das Visualisieren, zu sagen okay, wie ist denn aus deiner Sicht, aus unserer Sicht meisterliches Handwerk? Wie soll es ablaufen? Wie ist das Sternekochrezept? Und wenn ich diese Visualisierung gemacht habe, wenn ich diesen Schritt gemacht habe, dann kann ich aber auch den nächsten hingehen und das meinen Sterneköchen auch beibringen. Genauso bin ich ja damals vorgegangen. Genauso kann Lars vorgehen. Genauso geht die Jacqueline vor. Genauso gehen die anderen, die in Richtung Product per Service als Geschäftsmodell dann gegangen sind, wie ein Fonds, bis hin und jetzt kommt mein großes Learning aus dem Sommer 2021. Den Schritt in diesen Richtung, was ich eben erzählt habe, eingangs im Podcast, war im März 2015. Da habe ich aus dem Lastenheft diesen sogenannten Product per Service gemacht, ohne zu wissen, was ich mir da für ein Rennpferd in den Stall gestellt habe. Ich bin im 2019 das erste Mal angesprochen worden, ob ich das nicht alles verkaufen möchte. Das hat sich am Ende nicht ausgespielt. Das hatte verschiedenste Gründe. Die hatten am Ende nicht das Budget, um den Kaufpreis abzubilden. Die kamen auf mich zu. Mir war das auch dann am Ende egal. Und dann kam zwei Jahre später jemand anders und gefragte, kann ich, also noch mal wieder das Gleiche? Kann ich das kaufen? Und da sind wir uns handelseinig geworden. Und haben dann im Juli 2021 einen Vertrag unterschrieben und hatten uns eine Übergabezeit, Zeitraum von drei Monaten vorgenommen. Und dann habe ich ihm alles übergeben. Ich habe zwei Product-based Services in meinem Ingenieurbüro gehabt. Das letzte sind zwei Wochen, das andere ist so ein virtuelles Mentoring im Systems Engineering. Das ist so eine Jahresbegleitung für Maschinenbau Mittelständler, aber auch hochgradig systematisiert. Das habe ich ihm alles übergeben mit Dokumentation, alles rübergegeben, Webseite, alles in einem Podcast, das die einen anderen… Der Ingenieur Podcast, den Ingenieurbodcast, den ich hatte, alles ist ja in diesem ganzen Verkauf drin, alles rübergegeben und dachte okay, jetzt machen wir drei Monate noch das klassische, wenn du Unternehmen übergibst. Du begleitest denjenigen, der es gekauft hat, über die Zeit, erklärst noch mal Dinge und so weiter. Nach zwei Wochen, doch nach zwei oder drei Wochen, ich weiß nicht, nach drei Wochen kam er nochmal auf mich, kam er auf mich zu und sagt, weißt du was, ich kann ja alleine laufen. Versuch das mal mit einem freiberuflichen Geistesleister Business, die wir alle sind, zu machen. Und völlig egal, ob du aus dem naturwissenschaftlich technischen Kontext kommst, als freiberuflicher Unternehmerin oder Unternehmer oder aus dem kaufmännischen, wirtschaftlichen Kontext kommst. Wir haben dieses Wissen im Kopf. Und wenn wir diesen Schritt machen wollen, müssen wir den Wissens rausholen. Wir müssen dieses Sternekoche-Rezept daraus entwickeln. Dann können wir den wertbasierten Preis dran machen. Und plötzlich, und das war mein großes Learning, hast du ein verkaufsfähiges Geschäft als Freiberufler.

Thorsten Jekel

Das ist ja noch interessant, auch wenn ich überlege. Ich habe ja oft die Diskussion mit Steuerberatenden, die vielleicht auch schon mal ein bisschen länger jung sind, so wie wir beide auch schon. Und dann sagen die: Ja, ich mach jetzt noch ein paar Jährchen und dann gehe ich in Rente. So, dann frage ich im Zweifelsfall, wenn Sie sich jetzt zurückziehen wollen, wie ist denn die Überlegung? Wollen Sie es denn an die nächste Generation? Haben Sie denn Familie, an die Sie es übergeben wollen? Und dann sagen die manchmal, ja, vielleicht sind die jetzt auch nicht so begeistert, wenn sie das Ding runter rocken, bevor sie es übernehmen. Und noch extremer zu sagen, ja, wenn Sie es denn vielleicht an jemand extern verkaufen wollen zu sagen, wie werthaltig ist denn die Brau, die Sie dort verkaufen? Und wenn man dann eben ein Produkt heißt Service beispielsweise hat, der eben eins zu eins übernehmbar ist, steigt natürlich auch der Wiederverkaufswert der Kanzlei extrem. Und das ist natürlich auch so ein Thema, was ich bei dem Thema so spannend finde. Deswegen habe ich auch gesagt, Mensch, lass uns doch mal da gemeinsam ein Interview machen und lass uns das mal in die DATEV Community mal reinhauen. Also deswegen auch an dieser Stelle einen schönen Gruß an die liebe Katja Knödel, die das Ganze ja immer gern auch in ihrer Community weitertreibt. Also ich glaube, lieber Katja, du wirst mir zustimmen, dass das ein hochspannendes Thema ist für die Steuerberaterin, für die Steuerberater, weil ich ja auch in meinem Newsletter immer gerne und in meinem Podcast immer gerne nutzhaltige Informationen und Tipps weitergebe. Und wenn ich jemand empfehle, so wie ich jetzt eben Maik empfehle, dann ist es eben jemand, wo ich sage, das ist so ein nutzhaltiges Angebot, ein werthaltiges Angebot, dass ich sage, selbst wenn sie es nicht mit Maik umsetzen, ist es hoffentlich schon ein wahnsinnig toller Impuls, eben den andere umgesetzt haben. Und bei Bedarf kann man natürlich auch Maik als Unterstützung dazunehmen. Also ich finde, das ist, ich muss, wenn ich mal in die eigene Nase fasse, ich bin ein Stück weit schon diesen Weg gegangen, bin aber noch nicht so konsequent, das gemeinsam zu gehen. Also von der Seite packe ich mir auch mal selber an die Nase zu diesem Thema. Was sind denn, wenn ich jetzt Steuerberater, Steuerberaterin bin und sage Mensch, das finde ich jetzt irgendwie interessant, was wäre denn ein nächster sinnvoller Schritt, lieber Mike?

Maik Pfingsten

Also MaikPfingsten.de, das Internet kennt mich, einfach Maik Pfingsten eintippen und dann finden wir mit Maik mit AI und Pfingsten wie Weihnachten relativ gut zu merken. Das Internet kennt mich, da findet man mich auf der Website gibt es zu dem Zwei-Tages-Workshop einen eigenen Bereich. Da kann man, wenn man Interesse hat, anfragen. Wenn man vielleicht sagt: „Ich weiß noch nicht so recht, ich möchte mehr hören. Mit „Freiberuflich selbstständig sende ich seit zehn Jahren einen Podcast für uns freiberufliche Unternehmerinnen und Unternehmer. Hört da gerne mal rein. Da sind Case Studies drin. Da habe ich aber auch meine ganze Erfahrung dokumentiert. Also geht auch mal ganz gerne zurück in die ganz alten Episoden. Da ist auch viel. Also der Lars zum Beispiel sagte, der ist über eine Episode gestolpert, wo ich mal über Kanban erzählt habe. Das ist eine Episode, die sechs oder sieben Jahre her. Nutzt das ruhig. Habt ihr noch mal mehr ein Gefühl, was wir hier reden? Das Buch natürlich auch eine Möglichkeit. Oder einfach mich mal ansprechen. So wie es dann am Ende die Jacqueline gemacht hat und gesagt hat, hör mal, wir müssen mal reden.

Thorsten Jekel

Wunderbar. Und ich sehe, ich würde gerne den Kreis auch noch mal schließen zum Thema. Was hat es denn mit dem Thema Digital for Productivity zu tun, mit dem Thema Technik und Digitalisierung? Du hast vorhin so schön gesagt, dass es eben dem Steuerberater eben auch ermöglicht hat, zu sagen, vielleicht nicht immer in Präsenz irgendwo vor Ort zu sein, sondern auch Remote zu arbeiten, verteilt zu arbeiten. Und ich glaube, das ist eben ganz wichtig, dass man sich natürlich Gedanken darüber machen muss, wie man jetzt welche Technik einsetzt. Aber ich erlebe dann oft immer, da wird zuerst gefragt: Ja, was haben Sie denn da für ein Mikrofon, dass es so gut klingt? Was haben Sie denn da für eine Kamera, dass es so gut ausschaut? Und ich sage mal, das ist immer die zweite Frage, die Sie stellen sollten. Die erste Frage ist immer, welche Geschäftsmodelle sind denn durch verteiltes Arbeiten möglich? Welche Geschäftsmodelle sind denn dadurch möglich, dass ich Dinge mit beispielsweise Kanban-Tools eben wirklich mal auseinandernehmen und strukturiere? Ich bin auch ein riesiger Kanban-Fan und sage aber eben genau dieses Thema „erst Hirn einschalten, dann Technik“ und dann kann Technik natürlich dabei helfen. Und dann ist es ein wesentliches Element. Und das muss nicht immer High-Tech sein. Ich weiß, dieses Thema Personal Diamant, da sind auch viele Telefonate erst mal mit dabei, dass man sagt okay, das kann auch gut all Telefon sein. Also letztendlich gibt es unterschiedliche Wege und ich fand es einfach mal wichtig, weil mich hat es total angesprungen. Das Buch kann ich auch sehr empfehlen. Ich habe es in einem Rutsch an einem Samstag mal durchgelesen, weil ich gesagt habe, es ist wirklich extrem nutzwertig und gut zu lesen, sich mit dem Thema wirklich zu beschäftigen. Ich packe noch mal auch die ganzen Links zu dieser Episode mit dazu. In den Shownotes finden Sie es auch mit dazu. Diejenigen, die mich vielleicht im Podcast von dem Maik Pfingsten hören und sagen Was ist das denn für ein Typ? Also wir haben uns einfach über den lieben Martin Sänger kennengelernt und haben gesagt, Mensch, wir finden das so spannend, lass uns dafür einfach mal ein Gespräch damit führen. Deswegen hören Sie uns entweder im Podcast von dem lieben Maik Pfingsten und ich ergänze hier eben gerne dieses Thema „Technik einfach nutzen“. Und der Maik Pfingsten ist derjenige, der eben das Hirn dazu packt im Sinne von wie baue ich eben Geschäftsmodelle? Und das ist etwas, womit ich mich immer sehr intensiv beschäftige. Und deswegen sage ich an dieser Stelle noch mal vielen herzlichen Dank, lieber Mike, für den hochspannenden Austausch. Ich packe auch noch mal den Link zu deinem Podcast mit dazu. Gehört zu den wenigen, die ich wirklich regelmäßig höre. Also in diesem Sinne auch noch mal vielen Dank und weiterhin viel Erfolg dir und natürlich auch allen Zuhörerinnen und Zuhörern des Podcasts, insbesondere den DATEV Steuerberatern. Und auch liebe Grüße noch mal an die liebe Katja Knödel. Bis zum nächsten Mal erst mal. Tschüss euch allen.

Maik Pfingsten

Danke dir Thorsten. Eine Freude, eine Ehre. Tschüss.

Thorsten Jekel

Danke dir. Tschüss.

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