Die 10 größten KI-Missverstädnisse

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Einführung

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei einer weiteren Episode von Digital for Productivity. In dieser Episode schauen wir uns einmal die zehn größten KI-Missverständnisse an.

Missverständnis Nummer eins: KI ist ein Autopilot. Das ist definitiv KI nicht, sondern KI ist ein Copilot. Was meine ich damit? Wenn Sie überlegen, ich nehme gerne die Analogie des selbstfahrenden Autos und natürlich werden diese Systeme immer besser, aber es ist sicherlich gar keine doofe Idee, wenn dort noch mal ein echter Fahrer am der Steuer sitzt oder wenn sie im Flugzeug sind, dann ist vielleicht eine gute Idee, dann trotzdem noch mal einen menschlichen Piloten mit dabei zu haben, obwohl 90% mit Autopilot geflogen wird. Das heißt, im konkreten Umgang mit KI nehme ich oft wahr, dass KI entweder gar nicht genutzt wird oder dass man so eine Art blindes Vertrauen hat. Das heißt, dass einfach davon ausgegangen wird, dass alles, was die KI rausspuckt, sofort richtig ist. Das ist so ein bisschen wie, wenn Sie irgendwie einen Menschen auf der Straße fragen nach einem wichtigen Thema und sagen: Okay, egal wer das ist, woher der kommt, ist es so, dass Sie sofort diese Antwort für bare Münze nehmen.

Spätestens wenn Sie vielleicht eine ernsthafte Krankheit haben, dann holen Sie vielleicht auch eine zweite oder dritte Meinung ein und schalten auch noch mal den gesunden Menschenverstand ein. Und das empfehle ich auch beim Thema Kiten. Zweites Missverständnis: ChatGPT ersetzt Google. Das heißt, ich erlebe viele Menschen, die früher gegoogelt haben und die jetzt sagen: Okay, super. Chatgpt ist ja viel intelligenter. Jetzt nehme ich das. Das Problem ist zum einen, dass ChatGPT in der kostenfreien Variante bis September 2021 in der 3.5er-Version in der 4.0 bis Oktober ’23 auf das Internet drauf zugreifen kann. Mit Add-ons können Sie zwar dann auch auf aktuelle Informationen zugreifen, aber dafür ist es nicht gebaut. Ich sage immer, Google ist der Bibliothekar. Das heißt, die Mission von Google ist ja auch, das Wissen der Welt zu katalogisieren, während ChatGPT ihr intelligenter Kollege ist oder ihr neuer Azubi. Das heißt, der bringt eine Menge mit, aber genau wie ein Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin auch nicht immer sagen kann, woher sie es denn weiß, kriegen sie da auch keine Quellen. Jetzt gibt es dazu eine wunderbare Lösung und die heißt Perplexity. Das heißt, Perplexity ist so ein Stück weit wie die Kombination aus Google und ChatGPT.

Denn bei Google bekommen sie ja Millionen von Suchergebnissen und bei ChatGPT kriegen Sie eine Antwort. Und beides ist nicht unbedingt immer zielführend. Bei Perplexity haben Sie Zugriff auf das Internet. Sie erhalten eine sehr gut strukturierte Lösung mit vier, fünf Hauptquellen und dann darüber hinaus, weiteren Quellen, wo sie genau nachvollziehen können, wie diese Antwort entstanden ist. Darüber hinaus bekommen sie noch weitere ergänzende Fragevorschläge, wie sie noch tiefer in ein Thema einsteigen können. Also für das Thema Recherche ist das Thema Perplexity aus meiner Sicht deutlich besser geeignet. Das nächste Missverständnis ist, KI beantwortet Fragen. Wir stellen KI immer Fragen und ich bleibe gerne mal bei der Analogie, zu sagen, ich frage Frage an einen Mitarbeiter. Vielleicht ist auch mal eine gute Idee, das Thema umzudrehen und sich auch mal fragen zu lassen. Also wenn Sie sich beispielsweise auf eine Prüfung vorbereiten oder Ihre Kinder sich auf eine Prüfung vorbereiten, dann ist es vielleicht eine gute Idee, nicht nur zu sagen, Fragen an den Stoff zu stellen, sondern zu sagen: Stellen mir doch mal bitte Fragen und bewerte das Ganze und stellen mir die nächste Frage. Dafür kann man sich beispielsweise wunderbar GPTs bauen. Also ich habe Geschichtsabitur gemacht, als mündliches Abitur beispielsweise.

Da hätte ich mir einen solchen Bot gewünscht, wo ich mir in der Vorbereitung der mündlichen Abiturprüfung beispielsweise hätte Fragen stellen lassen können und dann immer wieder bewertet und praktisch als Spellungspartner. Also KI beantwortet nicht nur Fragen, sondern sie können es auch wunderbar als Spalance-Partner nutzen, so wie ein Mensch. Ja, nächstes Missverständnis: Ich brauche 1000 Tools. Nein. Natürlich ist es so, ich habe immer die Analogie zu einem Werkzeugkasten. Und wenn Sie nur einen Hammer haben und sie sind im fünften Stock, so wie ich, und der Schraubenzieher ist im Keller, dann will man vielleicht nicht immer in den Keller gehen und kann auch mal die Schraube mit dem Hammer die Wand reinschlagen. Ist aber nicht unbedingt immer die eleganteste Lösung. Deshalb gehe ich dann doch ab und zu mal in den Keller oder habe einen kleinen, gut sortierten Werkzeugkoffer zur Hand. Wenn man allerdings, und das kennen Sie vielleicht auch, zu viele Werkzeuge in einem Werkzeugkoffer hat, dann wird es zum einen relativ teuer, wenn man den halben Baumarkt leergekauft hat. Zum zweiten findet man nichts. Also ein übersichtlicher Werkzeugkasten ist immer eine gute Idee. Und ganz konkret der Tipp: Bevor Sie sich 3-4-5-6-7 Tools anschauen, dann nutzen Sie erst mal die GPTs von ChatGPT.

Die gute Nachricht: Seit der Veröffentlichung der Version 4.0 können Sie sogar die GPTs gratis nutzen. Die Erstellung eigener GPTs, dafür brauchen Sie einen bezahlten Account, aber zumindest können sie schon mal entsprechend viele GPTs nutzen und da gibt es sehr, sehr gute, toll.

Das nächste Missverständnis: KI weiß alles. Nein, KI ist nur so gut wie ihre Daten und das ist auch immer wichtig, sich anzuschauen, mit welchen Daten wurden denn diese Modelle trainiert? Wenn Sie beispielsweise Fragen zum aktuellen Präsidentschaftswahlkampf in den USA haben, dann ist es vielleicht keine gute Idee, ChatGPT in der kostenfreien Variante im Modell 3.5 zu fragen, was immer noch zur Verfügung steht, denn die Daten sind bis Ende September 2021 dort nur gepflegt. Sie haben vielleicht schon mal gehört, dass Microsoft das Thema Personaleinstellung versucht hatte, mit KI dort zu unterstützen und die hatten die Herausforderung, dass die KI dort Männer deutlich bevorzugt hat. Und weshalb Warum war das? Weil einfach in der Vergangenheit vor allen Dingen Männer eingestellt wurden. Und wenn man sagt, okay, die Basis der erfolgreichen Softwareentwickler sind eben lauter Männer, dann braucht man sich nicht wundern, weshalb dann Männer bevorzugt werden in der Bewertung von erfolgreichen Kandidaten. Also KI ist, ich sage es immer, Statistic on steroids.

Es ist letztendlich eine Wahrscheinlichkeitsmaschine, die auf der Basis von eben vergangenheits-oder gerade eingegebenen Daten den Next-Best-Step praktisch ermittelt. Und wichtig ist einfach, ein gutes Verständnis dafür zu haben: Was sind denn die vorherigen Steps, die sie eben in die KI eingefüttert haben? Und das ist Stärke wie Schwäche. Und deshalb ist manchmal auch weniger mehr. Manchmal hänge ich bewusst auch das Thema Internet ab bei den Optionen. Das führt mich zum nächsten Punkt: Je mehr Daten, desto besser. Nein, ich sage immer: Daten Gott vor Internetschrott. Lieber haben Sie ein kompaktes, gutes Setup an Daten, bevor sie zu viel Müll haben. Natürlich ist immer das Gesetz der großen Zahl wichtig. Das heißt, je mehr Daten sie haben, desto genauer sind im Sinne des Gesetzes der großen Zahl die Daten. Allerdings, wenn sie nur Schrott haben, dann nützt das natürlich auch nichts. Und logischerweise, das alte Gesetz der Statistik gilt immer noch. Korrelation heißt nicht Kausalität. Das heißt, nur Weil eben Daten gleich laufen, heißt es noch lange nicht, dass es dort eine entsprechende Kausalität, also einen ursächlichen Zusammenhang gibt, selbst wenn er eben auf den ersten Blick so ausschaut. Also so wie zu Zeiten von Statistik der gesunde Menschenverstand wichtiger?

Ist es zu Zeiten von KI immer noch und fast noch wichtiger. Ja, das nächste: Alle Daten sind öffentlich. Das heißt, hier auch ganz oft immer höre ich: Nein, wir dürfen KI nicht nutzen, weil alle Daten gehen raus. Das können Sie auch unterbinden. Sie können das mittlerweile unterbinden in mehreren Bereichen. Zum einen als User können Sie beispielsweise bei Facebook-Meta, können Sie dort beantragen, dass Ihre Daten nicht zum Trainieren von KI genutzt werden. Sie können also ausopten. Der Standard ist leider, dass Sie erst mal die Daten zur Verfügung stellen. Das können Sie bei Facebook „Meta aber machen. Und wenn Sie schauen, bei ChatGPT können Sie mittlerweile sogar in der kostenfreien Variante schon einen provisorischen Chat dort anlegen. Der wird dann nicht gespeichert. Die Daten werden nicht an Open AI zum Trainieren des Modells genutzt. Und in der bezahlten Version sowieso können Sie es entsprechend einstellen, dass diese Informationen nicht zurückgehen, geht aber in den Einstellung schon auch bei der Kostenfrei. Der Default ist natürlich, weil diese Modelle natürlich von Daten leben, dass die Daten erst mal übertragen werden, aber sie haben immer die Möglichkeit, das einzuschränken. Und wenn Sie Microsoft 365 nutzen, dann ist das so, dass Sie, wenn Sie sich im Edge-Browser anmelden mit Ihren Microsoft 365-User-Daten, das dann steht dort geschützt.

Das heißt, die Daten, die Sie dann mit ChatGPT 4 sogar eben nutzen können, im Edge-Browser werden nicht an OpenAI übergeben. Die Frage natürlich wie immer: Inwiefern vertrauen Sie OpenAI? Ich habe dort, ich sage mal, eine dreigeteilte Vertrauenskala, sage ich immer. Ich vertraue von denen Microsoft am meisten, die dort schon mal die Dinge nicht weitergeben an OpenAI. Dann kommt eben das Thema OpenAI. An der untersten Ecke kommt sicherlich das Thema Facebook-Meta, aber gerade in Verbindung mit Microsoft 365 ist das eine gute Option. Und natürlich können Sie auch immer sagen, okay, wenn Sie eine Frage stellen, können Sie beispielsweise ja vorher Personen dazuzogene Daten anonymisieren, dass Sie eben Namen durch Variablen ersetzen und dass Sie die hinterher wieder zurückzuordnen. Das ist also auch eine Möglichkeit, die einige meiner Kunden nutzen. Das nächste Missverständnis: KI baut meine Powerpoint-Charts vollautomatisch. Ich habe alles Mögliche ausprobiert mit Beautiful AI, mit Gamma, mit dem Copilot von Microsoft 365 in Powerpoint integriert in der bezahlten Variante. Also meine Erfahrung ist, Ja, sie kriegen da Charts hin. Ich sage immer, die, die sie meistens sehen, so für betreutes Lesen. Also das, was man heute so in 90% aller Fälle an Charts sieht, ja, das kriegt man auch mit KI hin.

Richtig gute Charts im Sinne von, ich habe dort ein Bühnenbild oder ich habe dort wirklich tolle Animationen drauf. Da ist aus meiner Sicht KI noch weit davon entfernt. Allerdings, wenn es mal schnell gehen muss oder Sie sagen, es reicht völlig der Standard von Charts, die man heute hat, dann kann man es wunderbar nutzen. Sie wissen, ich bin ja als Kino-Speaker, als Vortragsredner auf kleineren und auch großen Bühnen unterwegs. Ich sage mal, darf es natürlich dann Das kann eine Standardfolie in dem Sinn sein. Deswegen nutze ich dafür KI aktuell definitiv nicht. Das nächste: Kunden wollen nicht von KI betreut werden. Oh nein. Wenn Sie sich mal anschauen, Klarna hat beispielsweise 700 Customer Service Agents durch eine KI ersetzt, hat die anderen nicht eingesetzt, die Agents, und haben dort nicht nur signifikant Kosten gespart, sondern auch eine höhere Kundenzufriedenheit generiert. Denn mittlerweile sind die Bots so viel besser geworden wie vor einem halben Jahr noch. Und ich höre immer wieder: Diese Bots sind gruselig, zu sagen: Ja, weil jeder hat irgendwo die Erfahrung mal gemacht: Ja, drücken Sie eins das, drücken Sie zwei, das zu machen, drücken Sie drei, das zu machen. Ewig lange eine Warte schleifen und schlechte Qualität.

Und wir sind dann oft so, dass wir sagen: Habe ich ausprobiert? Taugt nix. Ja, das ist so, wie wenn Sie als Kleinkind beim Laufen einmal auf die Klappe geflogen wären und gesagt haben: Ja, Laufen habe ich einmal ausprobiert. Funktioniert nicht, nie wieder. Geh mal davon aus, sie laufen alle heute im aufrechten Ganges, weil sie gesagt haben: Ich probiere es halt noch mal. Und das ist genau bei diesen Systemen. Die sind mittlerweile so gut, dass sie häufig sogar eine bessere Bewertung bekommen und das liegt an mehreren Faktoren. Das liegt zum einen an dem Faktor, dass die Systeme 24/7 schnell erreichbar sind und mittlerweile haben sie sofort eine Antwort. Das liegt zum zweiten daran, dass sie schneller eine Antwort kriegen im Regelfall, weil die KI deutlich schneller beim Erfassen der Probleme ist als die Menschen. Und das Dritte ist, dass die KI nicht pampig wird. Das heißt, Sie merken das vielleicht auch, wenn Sie oder der oder die Kundenservicemitarbeiterin mal einen schlechten Tag hat, dann kann so ein Gespräch auch mal schnell eskalieren und zu Zeiten von Fachkräfte bis hin zu Personalmangel wird es auch immer schwieriger, gut ausgebildete Call-Center-Agent zu bekommen. Also hier sollten Sie vorsichtig sein, weil wenn Sie sagen: Nein, meine Kunden wollen von Menschen betreut Sie hören, Kunden wollen gut betreut werden.

Und wenn das eine KI besser kann, dann wollen Kunden eben nicht den Menschen, sondern dann wollen sie die KI. Das Relevante ist eben: Kriege ich mein Problem schnell und kompetent gelöst? Und wenn das Dass ein Mitbewerber mit KI besser gelöst mit 40% oder noch mehr Kostenersparnis hinbekommt, dann haben Sie ein Problem im Wettbewerb. Also vor dem Hintergrund, wenn Sie beispielsweise bei Vodafone anrufen, dann haben Sie 100% schon Störungsannahmen Haben wir durch KI und 56% aller Anfragen werden bereits fallabschließend gelöst. Also vor dem Hintergrund sollten Sie da nicht den Fehler machen, zu sagen: Nein, der Mensch will Mensch. Nein, der Mensch will eine kompetente und eine empathische Betreuung haben und das können mittlerweile Systeme mit künstlicher Intelligenz zum Teil sogar besser als der Mensch. Ja, the next one: KI ist die Zukunft. Nein, KI ist die Gegenwart. Ki ist bereits schon da und wir haben in Deutschland immer so zwei Probleme: Entweder wir überschätzen Technologie total, selbst fahrendes Auto beispielsweise, klassischer Beispiel: Boah, hier, wir fahren alle. Selbst noch mal eine Fünfziger Jahren gab es schon Videos, wo die ganze Familie Kaffee trinkt im Auto. Und dann fährt eben ein Tesla mal gegen einen weißen LKW und dann geht es genau in die andere Richtung, dass es dann heißt: Nein, das funktioniert ja alles überhaupt nicht, und dann wird es komplett verteufelt, statt einfach eine realistische Sichtweise auf diese Themen zu haben und realistisch die Dinger einfach zu nutzen – das sage ich auch immer zu sagen – nicht lamentieren, sondern ausprobieren.

Fazit

Das heißt, hier in der Zusammenführung noch mal die größten eben Missverständnisse. Ki ist ein Co-Pilot, Google ist der Bibliothek und KI ist der neue Azubi. Ki kann auch Fragen stellen, erst einmal die GPTs testen und wenige gute Tools nutzen. Ki ist nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wurde. Datengott vor Datenschrott. Ki-daten können sie schützen. KI baut bisher nur Charts für betreutes Lesen. Kunden sind mit KI-Bot zufriedener und KI ist die Gegenwart. Das meine zehn Statements zum Thema KI. Ich freue mich übrigens immer sehr, wenn Sie mir dort gerne auch ein Feedback geben, wie Sie das sehen, wie Ihre Erfahrungen sind.

Und ich freue mich natürlich auch immer, wenn Sie es noch nicht gemacht haben. Wenn Sie diesen Podcast abonnieren, dann können Ihnen noch mehr Menschen entdecken und noch mehr Menschen davon profitieren und mir gerne auch eine positive Bewertung geben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Woche mit KI und gesundem Menschenverstand.

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