Einführung
Schön, dass Sie wieder mit dabei sind und heute Digital4Productivity gibt es wieder mal eine kleine Making of Episode. Sie haben vielleicht, oder hoffentlich schon gehört, dass sich der Ton seit den letzten paar Episoden ein bisschen besser anhört. Was habe ich gemacht? Ich habe etwas gemacht, vor dem ich mich lange gedrückt habe, nämlich ein Mikrofon zu nutzen, was ich wirklich sehr, sehr nah bespreche. Weil Sie wissen ja, je näher ein Mikrofon ist, desto besser klingt das Ganze auch. Und wenn Sie so richtig ins Mikrofon reinbeißen, dann klingt das auch am besten. Idealerweise hat man so einen kleinen Popschutz darüber, dass diese Zisch- und P-Laute nicht ganz so extrem sind.
Sie haben vielleicht auch schon mal das magische Mikrofon, das SM7B von Shure irgendwo gesehen. Das ist das, was viele Podcaster nutzen und was eine sehr schöne, tiefe, sonore Stimme ermöglicht. Jetzt gibt es einen Trick, den ich angewendet habe. Ich gucke ja viele YouTube-Kanäle von professionellen Audio Kolleginnen und Kollegen. Und von Shure gibt es mehrere Mikrofone.
Das Shure SM7B Mikrofon
Das SM7B das klassische coole Podcaster-Mikrofon hat für mich ein paar Nachteile. Der erste Nachteil ist, es ist ganz schön teuer. Es kostet so um die 400 Tacken und dabei bleibt es nicht, weil Sie brauchen dafür idealerweise noch ein Fat Head oder ein Cloudlifter, also noch einen Verstärker, die man noch mal zwischen Mikrofon und zwischen der Verstärkungseinheit braucht. Sie brauchen dafür ein Interface. Das braucht man auch bei den anderen Mikrofonen. Ich habe jetzt ein Shure SM7B nicht genommen, sondern ein SM57 und es gibt ein 57, es gibt ein 58 und es gibt eben das sieben B.
Das Audiointerface
Das 57, das ist das, was Sie jetzt gerade hören, was ich hier im Einsatz habe, ist eben ein Gerät, das 95% baugleich ist mit dem SM7B. Es hat den großen Charme, dass es keine Phantomspeisung braucht, also diesen Fat Head nicht braucht. Dann gibt es das 58, es ist das klassische Gesangsmikrofon, was Sie mit so einer runden Gitterkuppel haben. Das hatte 57er nicht.
Ich persönlich finde das 57 ein bisschen schöner vom Design, gerade wo ich auch dann einfach nur den Popschutz drüber habe, der sehr neutral ausschaut, einfach schwarz und nicht so eine Gesangskugel. Also das 57er und das 58er von Shure sind auch unkaputtbare Metallmikrofone, beide sehr unkompliziert. Und das schöne ist, so ein SM57 kostet eben so um die 100 € statt eben 400 € und es klingt so gut wie gleich.
Jetzt muss man immer sagen natürlich, die SM7B, die Favoriten sagen, nein, das Ding klingt ein bisschen anders. Zum einen können Sie ein SM57 auch so ein bisschen nachtunen durch den Equalizer, dass es so klingt wie ein 7B und auf der anderen Seite ist es auch so, natürlich jedes Mikrofon muss immer zur Stimme passen und ein 7B klingt für einige Stimmen genial und für andere Stimmen klingt es nicht so gut. Also idealerweise probieren Sie solche Mikrofone auch aus.
Ja, was habe ich für ein Audiointerface? Ich habe ein Scarlet Solo USB von Focus Right dranhängen. Das ist ein sehr leistungsfähiges Interface, das keinen Strom braucht, sondern einfach nur per USB-C reingegeben wird. Das ganze wird dann per XLR-Kabel dort reingepackt und ich habe noch ein LogiLink Mikrofonarm und diesen LogiLink Mikrofonarm, den konnte ich so einstellen, dass man den Arm selbst im Bild nicht sieht. Das, was man im Bild sieht, ist jetzt das Mikrofon. Sie als Podcasthörer werden es naturgemäß nicht sehen. Aber wenn Sie in einem meiner Videoformate sind, dann werden Sie es sicherlich auch mal sehen. Und dagegen habe ich mich eben lange gewehrt, weil ich gesagt habe, ach, so ein Mikrofon in der Schnüss ist doch nicht so ideal. Man kann das zum einen lösen, ich habe gerne ja ohnehin so einen dunkelblauen Schal an, und wenn man den an hat, dann fällt dieses dunkle Mikrofon nicht ganz so auf. Und zum Zweiten sage ich mal, lieber hat man so ein Mikrofon noch mal im Weg, aber einen sehr viel besseren Ton, als dass man kein Mikrofon sieht und viel Raum oder auf alle Fälle einen schlechteren Ton hat. Denn bei den meisten Mikrofonen ist es eben so, dass je näher, desto besser.
Audio-Delay
Ja, vielleicht auch noch mal ein Making-Of-Hinweis, wie Sie dann dieses berühmte Audio-Delay hinbekommen. Weil wenn ich dort eine Kamera angeschlossen habe und dann das Mikrofon, dann ist es häufig so, dass die Bildsignale langsamer laufen als die Tonsignale. Das ist auch bei mir so. Ich habe hier einen, unter anderem ein 18 ATEM Mini Extreme ISO, der hat acht Eingänge und an einem dieser Eingänge hängt eben meine Hauptkamera. Und wenn ich dort mein Mikrofon dann über das Fokus(…) anschließe, dann habe ich 40 Millisekunden ist das Bild langsamer als der Ton. Und das heißt, ich brauche 40 Millisekunden Audio-Delay und die habe ich eingestellt über eine MacSoftware und diese heißt Audio HiJack. Und Audio HiJack, haben Sie vielleicht schon mal gehört als eine Software, wo man Audios mitschneiden kann. Die kann man aber auch dazu nutzen, um Live-Effekte dort mit rein zu nehmen. Da gibt es eben einen Befehl, der heißt dort Sync und dann Delay. Und dann habe ich eben meine 40 Millisekunden hier entsprechend eingestellt. Also wichtig ist, Ton und Bild müssen in Sync sein.
Das haben sie übrigens nicht, wenn Sie einfach nur die integrierte Webcam nutzen oder eine Logitech C920 und dann dazu einfach ein Sennheiser PC7 USB Headset. Also man muss das ganze nicht so kompliziert machen, man kann es einfach mit einfachsten Mitteln auch machen. Und wenn Sie einen aktuellen MacBook haben, dann reicht Ihnen sogar die eingebaute Webcam für das Bild.
Wichtiger ist dann fast, dass Sie hinter sich kein Fenster haben Und wenn Sie einen Hintergrund haben, den eher neutral halten.
Also hier vielleicht noch mal so als kleinen Input zum Making-Of. Und das Ganze nehme ich jetzt, weil es bei mir so praktisch eben hier da ist, gibt es eben zwei Varianten. Entweder ich nehme es schnell auf dem Mac auf, mit QuickTime – speichere es mir dann entsprechend ab in einem Verzeichnis, auf dem ich auch auf dem iPad drauf Zugriff habe. Und über Ferrit. Das ist meine Applikation, über die ich weiterhin meine Podcasts produziere. Eine andere Alternative ist, dass man das fokusweit auch direkt, und das Mikrofon, anschließen kann, an das iPad. Das geht genauso. Das hat ein USB-C-Anschluss. Ich persönlich finde es nur manchmal ganz praktisch, wenn ich da nicht um stöpseln muss. Und da sich ja meine Laufwerke automatisch synchronisieren zwischen Mac und zwischen dem iPad, speichere ich es dann einfach auf einem Laufwerk ab, dass ich auf dem iPad auch im Zugriff habe und sage dann in Ferrit, dass ich das Ganze importieren kann.
Also Sie sehen, das hört sich jetzt vielleicht etwas komplizierter an, als es ist, aber eben auch Sie wissen, ich bin immer derjenige, der sagt, Ton ist wichtiger als Bild und immer die einfachste mögliche Technik. Und so habe ich eben auch jetzt gesagt, es muss kein Mikrofon für 400 € plus noch mal ein Hunni für den Fat Head sein. Also statt 500 geht es auch mit 100 und Sie kriegen da einen sehr, sehr vernünftigen Ton rüber.
Wenn Sie die Komplexität mit dem Mikro und dem Interface nicht haben wollen, PC7 USB-C von Sennheiser kostet Sie unter 20 €, ist ein hervorragendes Headset und hat eben den Charme, dass Sie nicht nur ein gutes Mikrofon drin haben, sondern dass Sie auch den Ton hören, somit nicht über die Lautsprecher, Sie damit kein Audioecho haben, und Sie in Zoom beispielsweise auch den Originalton einspielen können.
Weitere Toneffekte
Stichwort weitere Toneffekte. Wenn ich jetzt hier klatschen und weitere Sounds hier mit reinbringen möchte, ich mache das jetzt mal, dann haben Sie das jetzt gehört, das sind jetzt Sounds, die ich auf meinem Stream Deck mit draufgelegt habe und über die Software Loopback auf dem Mac habe ich jetzt mir ein eigenes virtuelles Mikrofon gebaut, wo ich gesagt habe, da kommt praktisch auf der einen Seite mein Mikrofon rein mit dem Delay eben aus dem Thema Audio Hijack und ich habe noch das Stream Deck hinterlegt. Auf dem Stream Deck habe ich die Zoom und so kann man das Ganze wunderbar dann auch verbinden, sei es für Podcastaufnahmen, wie ich es jetzt habe, oder für Livestreams oder auch für normale Videokonferenzen.
Fazit
Ja, ich hoffe, ich habe sie jetzt nicht mehr verwirrt als inspiriert, denn die Idee ist ja, dass ich ihnen auch ab und zu mal so ein bisschen den Blick hinter die Kulissen bei mir gebe, damit Sie auch von mir lernen können und so wie ich das auch mache, Technik einfach nutzen können.
In diesem Sinne freue ich mich, wenn Sie nächstes Mal wieder mit dabei sind.
Ihr Thorsten Jekel
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